LaoTse – TaoTeKing – die alte Chinesische Religionsphilosophie

TaoTeKing – die alte Chinesische Religionsphilosophie

Das Buch vom Weltgesetz und seinem Wirken, eines der großen Weisheitsbücher der Menschheit, verfasst erstmals etwa 300 v.Chr. durch den chinesischen Weisheitslehrer LaoTse, wird hier in der Übersetzung des verstorbenen Kenners östlicher Weisheit, Walter Jerven, dargestellt. Die historische Gestalt eines „LaoTse“ ist jedoch historisch/archäologisch – genau wie der biblische Jesus – nicht nachweisbar.

Ersterscheinung 1928, Otto Wilhelm Barth Verlag.

Laotse-Darstellung
Laotse-Darstellung

Auch LaoTse widerfährt das Schicksal eines Religionsstifters, posthum und wider Willen. Der Taoismus wandelt sich im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr zu einer religiösen Sekte, mit Klerus, Heiligen und Geisterbeschwörung. An ihrer Spitze steht LaoTse, (übersetzt: Alter Meister), als Gott verehrt. Aus Gründen der Zahlenmystik wird der Text in 81 Kapitel eingeteilt (3x3x3x3) und die Länge des Textes auf knapp 5000 Schriftzeichen zusammengestrichen, um der Legende möglichst zu entsprechen. Der Taoismus erreichte in der Tang-Dynastie (618-907) seinen Höhepunkt, als LaoTse zum Urahn des Kaisers erhoben wird und damit höchste Anerkennung erfährt.

I

Das Wesen / das begriffen werden kann /

Ist nicht das Wesen des Unbegreiflichen.

Der Name / der gesagt werden kann /

Ist nicht der Name des Namenlosen.

Unnambar ist das All-Eine / ist Innen.

Nambar ist das All-Viele / ist Außen.

Begehrdenlos ruhen / heißt Innen erdringen.

Begehrdenvoll handeln / heißt beim Außen verharren.

All-Eines und All-Vieles sind gleichen Ursprungs /

Ungleich in der Erscheinung.

Ihr Gleiches ist das Wunder /

Das Wunder der Wunder /

Alles Wunder-Vollen Tor.

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II

Wer da sagt: Schön / schafft zugleich: Unschön.

Wer da sagt: Gut / schafft zugleich: Ungut.

Bestehen bedingt Nichtbestehen.

Verworren bedingt Einfach.

Hoch bedingt Nieder.

Laut bedingt Leise.

Bedingt bedingt Unbedingt.

Jetzt bedingt Einst.

Also der Erwachte:

Er wirkt / ohne zu werken.

Er sagt / ohne zu reden.

Er trägt alle Dinge in sich zur Einheit beschlossen.

Er erzeugt / doch besitzt nicht.

Er vollendet Leben / beansprucht nicht Erfolg.

Weil er nicht beansprucht /erleidet er nie Verlust.

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III

Ausgezeichnete nicht bevorzugen /

So sind nicht Gezeichnete.

Besitz nicht schätzen / so sind nicht Besitzgierige.

Nicht werten das Außen / so ist nicht Unwert im Innen.

Also der Erwachte:

Er macht Volkes Herz begehrdenlos /

Und es wird Überfluss haben.

Schwindet Begehren / erscheint Kräftigkeit.

Nicht übt er Gescheitsein /

Und sind Gescheite / so beirrt er sie im Handeln.

Ist Nichthandeln /

Geschieht die Große Ordnung.

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IV

Das Wesen ist gleich wie die Leere eines Gefäßes.

Wer Wesen auswirkt / ist wie die Leere /

Und sammelt nicht an.

Leer ist es dennoch der unermessliche Schoß aller Dinge.

Standpunkte entgipfelnd /

Aus löst es Daseins Verworrenheit.

Überschattend Blendung /

Auf hellt es Einklang des Seins.

Stet ist seine Beschlossenheit.

Unkund seiner Herkunft erkennen wir:

Es war vor dem Angang alles Geschehens.

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V

Das Unermessliche kennt nicht Einzel-Liebe /

Es durchdringt Alles und bringt sich dar.

Der Erwachte kennt nicht Einzel-Liebe /

Er durchdringt Alles und bringt sich dar.

Gleicht nicht das Unermessliche einem Blasebalg?

Seine Leere ermöglicht seine Fülle.

Schnell erschöpft sind die Wogen der Liebe und des Hasses.

Nie erschöpft sich die innere Meeresruhe.

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VI

Die tiefe Ruhe dauert.

Sie ist die Mutter alles Totlosen.

Auf ihrer Bewegung beruht die Werdung

Himmels und der Erden.

Die tiefe Ruhe ist Bewegung in sich selbst.

Ihre Bewegung beruht in sich selbst.

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VII

Himmel und Erde währen.

Weil sie nicht Eigen leben / darum währen sie.

Weil sie Un-Eigen leben / darum währt ihr Eigenstes.

Also der Erwachte:

Er tritt zurück und ist doch der Führende.

Sich verschwendend gewinnt er sich.

Nichts zu seinem Eigen erraffend /

Vollendet sich sein Eigenstes.

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VIII

Höchste Vollkommenheit ist gleich wie Wasser.

Tränkend alle Dinge durchdrängt es sie.

Nie meidet es Niederstes.

Darin gleicht es dem Wesen.

Das Vollkommene des Wohnens zeigt sich in der

Gemäßheit der Stätte. Das Vollkommene der Gesinnung erweist sich schweigend.

Das Vollkommene der Gesellschaft offenbart sich als

Durchdrängung.

Das Vollkommene der Führung enthüllt sich als

Ausfluß der Großen Ordnung.

Auf blüht Vollkommenheit des Wirkens als

Äußerung innerster Eignung.

Aus drückt sich Vollkommenheit des Tuns als

Eingreifen zur richtigen Stunde. Das Vollkommene dringt ein.

Der Äußerliche kann ihm nichts anhaben.

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IX

Besser / ein Gefäß ungefüllt lassen /

Als füllen und mit beiden Händen tragen.

Besser / ein Schwert nicht schleifen /

Als schleifen und sich der Schärfe rühmen.

Besser / das Haus ohne Schätze /

Als Schätze und auf der Hut sein müssen.

Fülle und Vorzüge verleiten zu Äußerlichkeit.

Äußerlichkeit leitet ab vom Wesen.

Ist das Werk geäußert / sich ihm entäußern /

Also der Erwachte.

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X

Wer im Vielen nicht wahrt Beschlossenheit /

Werkt Geteiltheit.

Wer dem Einen sich auftut /

Wirkt Geeintheit /

Und wird lauter / den Himmel im Herzen.

Wer Beschlossenheit wahrt / leitet gut.

Wer dem Einen sich auftut / erreicht Fruchtbarkeit.

Wer den Himmel im Herzen hat /

Braucht nicht Wissen noch Erfahrung /

Denn er erfährt das Wissende.

Das Ungekannte zeugt und ernährt.

Zeugt alle Dinge und enteignet sich ihrer.

Es wirkt ohne Werkung.

Es zwingt / ohne Zwang anzutun.

Das ist das Wunder-Volle des Ungekannten.

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XI

Dreissig Speichen treffen die Nabe /

Die Leere dazwischen macht das Rad.

Lehm formt der Töpfer zu Gefäßen /

Die Leere darinnen macht das Gefäß.

Fenster und Türen bricht man in Mauern /

Die Leere damitten macht die Behausung.

Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes.

Das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.

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XII

Übertriebene Farben gefährden das Sehen.

Überstiegene Töne töten das Hören.

Überspitzte Kost kostet den Geschmack.

Überreizte Erregung erregt Unnatürlichkeit.

Überhäufter Besitz besitzt den Besitzenden.

Also der Erwachte:

Ihn verleitet nicht Zeitliches.

Ihn leitet das Zeitlose.

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XIII

Ehre und Ruhm bedeuten beide Gefährdung.

Was meint das:

Ehre und Ruhm bedeuten beide Gefährdung?

Ruhm bedeutet die Möglichkeit / Ruhm zu verlieren.

Ehre bedeutet die Möglichkeit / entehrt zu werden.

Habe ich nicht vorher Ehre erlangt /

Kann mich nicht nachher Entehrung treffen.

Habe ich nicht vorher Ruhm erlangt /

Ereilt mich nicht nachher Vergessen.

Ehre und Ruhm zielen auf Selbstheit.

Selbstheit ist aller Gefährdungen Born /

Führt zu Spaltung und Beunruhung /

Fernt von Einung und Beruhung.

Wer Selbstheit folgt / verliert sich im Begrenzten.

Wer Allheit folgt / findet sich im Unbegrenzten.

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XIV

Wir schauen es / doch sehen es nicht.

Es ist unsichtbar.

Wir hören es / doch horchen es nicht.

Es ist unerhorchbar.

Wir fassen es / doch erfassen es nicht.

Es ist unerfassbar.

Dies Dreifache ist das untrennbar Einfache.

Es ist das Undurchdringliche und doch das Lichte.

Es flutet und ebbt /

Aus All ins Nichts.

Gestaltung des Gestaltlosen.

Erscheinung des Erscheinungslosen.

Es ist das Fließende / Unnambare.

Man geht ihm entgegen und sieht nicht Anfang.

Man folgt ihm nach und sieht nicht Ende.

Es ist der Kreislauf der Wiederkehr des Ewigen.

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XV

Die Einstigen durchdrängte das Ungekannte /

Darum blieben sie ungekannt.

Die Wortereichen kamen ihnen nicht bei /

Denn das Ungekannte fassen nicht Worte.

höchstens läßt sich ihre Art kennzeichnen.

Achtsam waren sie / wie solche / die einen Fluß durchwaten.

Wach / wie solche / die gefährdet sind.

Unvertraut / wie solche / die fremd sind.

Unstarr / wie vergehender Schnee.

Unfertig / wie das Vollendete.

Unangefüllt / wie ein Getäle.

Undurchdringbar / wie trübe Flut.

Wie ist möglich / dass Getrübtheit sich kläre?

Nicht beunruhen / dann wird Klärung nach und nach.

Wie ist möglich / dass Beruhung sich feste?

Nicht handeln wollen / dann wird Ruhe nach und nach.

Die Einstigen ruhten in der Leere.

Darum entleerte sie die Ruhe.

Wer da leer ist wird alt und hat nie nötig Erneuerung.

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XVI

Aufgetan sein in die All-Leere /

Ist Beschlossensein von der Nichts-Fülle.

Was da geblüht hat / vergeht.

Was da vergangen ist / wird wieder blühen.

Was da endet ins Nichts /

Ist unendend wie All.

Dieser Vorgang entspricht der Gesetzmäßigkeit.

Die Gesetzmäßigkeit ist der Maßstab für alle Vorgänge.

Der Vorgang der Gesetzmäßigkeit wirkt Leben.

Der gesetzliche Vorgang werkt Dasein.

Dasein ist Ablauf eines gesetzlichen Vorgangs.

Leben ist Kreisung des Vorgangs der Gesetzmäßigkeit.

Wer in die Kreisung fand ist erwacht /

Aus dem gesetzlichen Vorgang: Dasein

In den Vorgang der Gesetzmäßigkeit: Leben.

Der Erwachte hat das Erhabene des Zeitlosen /

Das Zeitlose des Erhabenen.

Er mittelt das Unmittelbare unmittelbar.

Nicht ausgesetzt Undauerndem / dauert er unausgesetzt.

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XVII

Die frühesten Herrscher waren kaum gekannt.

Die späteren wurden verehrt.

Die noch späteren gefürchtet.

Die letzten verachtet.

Wird Gesetzmäßigkeit verlassenl

Werden Gesetze verhängt.

Gesetze schaffen gesetzliche Vorgänge.

Gesetzliche Vorgänge führen zu Zerfall.

Die frühesten Herrscher wahrten Gesetzmäßigkeit.

Und das Volk fühlte sich frei.

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XVIII

Das große Eins-sein erstarb /

Da entstand Güte und Rechtschaffenheit.

Klugheit stand auf /

Da erschien List und Gleisnerei.

Das Blutband zerriss /

Da ward Kindespflicht und Verwandtschaft.

Völker entglitten der Gesetzmäßigkeit /

Da kam Gesetzestreue und Beflissenheit.

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XIX

Verzicht auf Heiligkeit / Meidung des Wissens /

Und hundertfach wüchse das All-Gemeinsame.

Verzicht auf Wohlwollen / Meidung der Pflichten /

Und allen gemeinsam wäre das Ursprüngliche.

Verzicht auf Listigkeit / Meidung des Aufwands /

Und Diebstahl und Mord erstürbe in der Gemeine.

Mit diesen Stücken vertrieb man Gesetzmäßigkeit.

Auf kam Sonderung des Innen / Gemeinsamkeit des Außen.

Der Einzelne verallgemeinerte in der Gemeinsamkeit /

Nicht aber sonderte das All-Gemeinsame den Einzelnen.

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XX

Häufung des Wissens vergrößert Beunruhung.

Zwischen Sicher und Vielleicht /

Ist da ein Unterschied?

Ist da ein Unterschied zwischen Gut und Schlecht?

Behauptungen zugeben oder bestreiten /

Ermöglicht neue Möglichkeit der Behauptungen.

Die Leute sind glücklich / wie an voller Tafel /

Wie im Frühling auf hohe Türme gestiegen.

Ich scheine gelassen / wunschlos.

Sie haben in Hülle / mich hüllt Nichthaben.

Sie fühlen Sicherheit / mich füllt Chaos.

Sie scheinen erhellt / ich scheine benachtet.

Sie sind voll Sonderheiten / ich scheine unsonders.

Sie stehen / ich schwanke.

Sie kommen vorwärts / Hörige des Ablaufs.

Ich bleibe zurück / ein Nichtdazugehöriger.

Ihre Sonderheiten haben sie gemeinsam.

Ihre Gemeinsamkeit macht sie ununterschieden.

Ich unterscheide mich /

Denn mich nährt das All-Gemeinsame.

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XXI

Äusserung höchsten Lebens /

Ist Übereinstimmung mit der Gesetzmäßigkeit.

Übereinstimmung mit der Gesetzmäßigkeit /

Bedeutet Auswirkung des Wesens.

Wesen / unsichtbar / ungreifbar /

Beschließt alle Dinge.

Wesen / undeutbar / unbestimmbar /

Wirkt Werdung aller Dinge.

Wesen / untrennbar / unverbindbar /

Schafft Formung aller Dinge.

Seine Leere ermöglicht Innen Halt.

Innen Halt erzeugt Inhalt.

Inhalt erruht Leben.

Leben erkreist Unvergehen.

Wie geschieht mir dies Wissen?

Indem ich lebe.

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XXII

Das Teil wird zum Ganzen.

Schwaches erfährt Stärkung.

Leere erhält Inhalt.

Vergehendes wird neu.

Den Wunschbefreiten erfüllt Leben.

Den Wunsehbeschwerten verläßt Leben.

Also der Erwachte:

Das Eine erdringend / durchdrängt ihn das Eine.

Ohne Selbstbewußtsein / wird es ihm selbst bewußt.

Ohne Selbstbetonung / betont es ihn selbst.

Ohne Selbstbetrieb / treibt es ihn selbst.

Ohne Selbsterhöhung / höht es ihn selbst.

Er ist erhaben /

Niemand kann etwas mit ihm haben.

Der Einstigen Spruch:

Das Teil wird zum Ganzen /

Der Erwachte bestätigt ihn.

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XXIII

Sich nicht in Worten verlieren /

So wird Durchdrängung nicht verdrängt.

Ein Wirbelwind währt keinen Morgen /

Ein Platzregen keinen Tag.

Beide sind Himmels und der Erden.

Können Erde und Himmel Unstetes nicht halten /

So viel weniger der Mensch.

Darum:

Wer Stetes hält / dem eint sich die Ordnung des Steten /

Und Stetes wird in ihm Ordnung.

Wer Wesen hält / dem eint sich die Macht des Wesens /

Und Wesen wird in ihm Macht.

Wer Unstetes hält / den behält Unstetes /

Und Unstetes wird über ihn Macht.

Den Un-Erwachten /

Blind für die himmelvolle Leere des Seins /

Beherrscht Daseins himmellose Fülle.

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XXIV

Auf Zehen erheben / kein Stehn.

Auf Stelzen schreiten / kein Gehn.

Wer da scheinen will / erleuchtet nicht.

Wer was sein will / unterscheidet sich nicht.

Wer sich rühmt / verdunkelt sich.

Wer sich liebt / entgleitet sich.

Ihn meidet Durchdrängung.

Er ist gleich wie ein faulender Speiserest /

Wie ein unnützer Auswuchs.

Nicht so der Durchdrängte.

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XXV

Ein Sein ist / unendsam /

Das war vor Beginnens Anbeginn.

Alles durchdrängend / dennoch unerdringbar.

Tränkende Mutter der Schöpfung.

Es ist das Unnambare /

Gekennzeichnet als Wesen.

Benamt / ausspreche ich: Das Höchste.

Höchst / ist es unfassbar.

Unfassbar / ist es beschlossen.

Beschlossen / ist es das Kreisende.

Das Höchste ist Großes /

Der Himmel ist Großes /

Die Erde ist Großes/

Der Mensch ist Großes.

Von allem Großen ist der Mensch eines.

Des Menschen Norm ist die Erde.

Der Erde Norm ist der Himmel.

Des Himmels Norm ist das Wesen.

Das Wesen ist Norm an sich.

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XXVI

Wahrhaft Schweres zeugt wahrhaft Leichtes.

Die tiefe Ruhe beruhigt Unruhe.

Also der Erwachte:

Er wandert leicht / ohne Trennung vom Schweren.

Glänzendes lässt ihn gelassen.

Wo aber Glänzendes bewegt / entsteht Leichtheit.

Benimmt Leichtheit / schwindet Innen Halt.

Ersteht Wogung / vergeht Ordnung.

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XXVII

Guter Gänger braucht nicht Gängelung /

Guter Sprecher braucht nicht Versprechung /

Guter Rechner braucht nicht Berechnung /

Guter Schließer nicht Schloß noch Riegel /

Und doch kann niemand öffnen /

Guter Binder nicht Band noch Strick /

Und doch kann niemand lösen.

Also der Erwachte:

Er beschließt alles in sich /

Niemand kann Einzelnes aus ihm lösen.

Er ist aller Dinge Lösung /

Denn er beschließt alles in sich.

Durchdrängend wird er umfassend.

Die Gehöhten finden zu ihm hinab /

Die Geniederten finden zu ihm hinauf.

So wirkt Wesen zwiefach aus ihm.

Weckend die Alle umfassende Beschlossenheit /

Zeugt es die Beschlossenheit der Einzelnen.

Das ist das Wunder-Volle des Wesens.

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XXVIII

Sich zeugend wissen /

Dennoch empfänglich bleiben /

Heißt der Welt Urtrieb leben.

Treibend ins Uferlose /

Uferloses jüngt ihn zur Triebreinheit.

Sich hell wissen /

Dennoch umschattet bleiben /

Heißt der Welt Urbild leben.

Anfangend im Unbedingten /

Unbedingtes jüngt ihn zum Uranfänglichen.

Sich wert wissen /

Dennoch wertlos scheinen /

Heißt der Welt Urgrund leben.

Aufnehmend Gesetzmäßigkeit /

Gesetzmäßigkeit jüngt ihn zum einfältig Aufnehmenden.

Einfältig aufnehmen können /

Heißt Gefäß des Wesens werden.

Gefäß des Wesens sein /

Heißt höchster Herrscher sein.

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XXIX

Die Welt bewältigen durch Gewalt /

Die Vorgänge ergeben / daß dies unmöglich ist.

Die Welt untersteht dem Walten des Übergewaltigen /

Man kann sie nicht vergewalten.

Sie nehmen wollen heißt sie verlieren.

Sie behandeln wollen heißt sie verwirren.

Denn im Ablauf der Vorgänge bedingt

Vorangehen / Zurückbleiben

Entflammen / Erkalten

Zunehmen / Abnehmen

Gewinnen / Verlieren.

Also der Erwachte:

Ihn lenkt nicht Ungestüm /

Nicht Unruhe /

Nicht Unwesen.

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XXX

Walten im Einklang mit der Gesetzmäßigkeit /

Ist Walten ohne Gewalt.

Unter Waffen gehen heißt Untergang.

Hinter strengen Herren tobt strengere Herrschung /

Hinter großen Heeren folgt größere Verheerung.

Wahrhafter Kämpfer begnügt sich mit der Entscheidung.

Aus scheidet er Erraffung.

Er brüstet sich nicht seiner Tat /

Und vermeidet ihre Berühmung.

Sein Kampf entspricht der Gesetzmäßigkeit.

Nicht treibt ihn Äußeres zum Äußersten.

Ist Äußerstes erlangt / so ging Einklang verloren.

Was nicht im Einklang ist / hat schnell ausgeklungen.

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XXXI

Waffen sind Werkzeuge der Trauer /

Verächtlich dem Leben Achtenden.

Nicht drängt der Durchdrängte zu ihnen.

Waffen sind Werkzeuge der Trauer.

Nur gezwungen braucht sie der Erhabene.

Sein Kampf entspricht der Gesetzmäßigkeit.

Beruhung ist des Erhabenen Weise /

Nichts weiß er von den Weisen der Waffenfreudigen.

Waffenfreude ist Mordfreude.

Wen Mordfreude erfüllt / hat Leben verlassen.

Freudenfeier hat Ehrenplatz Links.

Trauerfeier hat Ehrenplatz Rechts.

Ist Sieg / so steht die Truppe links / der Führer rechts.

Sein Platz entspricht der Trauerfeier.

Tötung heißt Trauer schaffen.

Wessen Handwerk Tote schafft /

Der sei wie bei Trauerfeier.

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XXXII

Wesen / beschlossen / ist namenlos.

Namenloses Nichts /

Dennoch durch Nichts auf der Welt zu bewältigen.

Verstünde ein König es zu wahren /

Das Volk verstummte / wie in Ehrfurcht vor Erhabenem.

Frei von Führern / die Rechte schaffen /

Schüfe es Rechtschaffenheit aus sich.

Wesen / durchdrängend / wird nambar.

Nambare Vielheit / dennoch den Vielen Waltung weisend.

Verstünden sie Waltung zu erkennen /

Ihr Erdensein wäre frei von Wirrnis.

Des Wesens Beziehung zum Erdensein ist vergleichbar

Den Bächen und Flüssen /

Drängend ins Beschlossene des Meeres.

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XXXIII

Andere kennen verlangt Wahrnehmung /

Sich kennen verlangt Einsicht.

Andere bezwingen verlangt Stärke /

Sich bezwingen verlangt Durchdrängung.

Wer einsichtig ist / ist unerschöpfbar.

Wer durchdrungen ist / ist unbezwingbar.

Nicht aufgeben Beruhung heißt währen.

Nicht sterben mit dem Tode heißt ewig sein.

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XXXIV

Nichts ist / das Wesen nicht durchdrängt /

Alle Dinge wartend / allgegenwärtig.

Alles Lebens Entfaltung nährt Wesen /

Keine Entfaltung ohne Wesens Durchdrängung.

Ist Entfaltung erreicht / nicht drängt es sich auf.

Beherrschend alles / nicht spielt es den Herrscher.

Es gleicht dem Nichtigsten / ist Nichts /

Es ist unansehnlich.

Nichts ist / das nicht rückkehrt in sein Nichts /

Es ist unübersehbar.

Also der Erwachte:

Er entfaltet sich ohne Aufdrängung.

Er erhebt sich nicht /

Durchdrängung macht ihn erhaben.

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XXXV

Der Durchdrängte ist fähig /

Die große Ordnung wieder herzustellen.

Er wird Sammelpunkt und verweigert sich Keinem.

Er wirkt Beruhung und Schwere / die leicht macht.

Klang und Sang läßt den Vorübergehenden lauschen /

Das Namenlose aber erscheint unansehnlich / nichts nütz.

Nach ihm sehen / heißt nichts erblicken.

Nach ihm hören / heißt nichts erhorchen.

Doch ständig benützt /

Wächst seine Nützlichkeit ins Beständige.

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XXXVI

Will man nehmen /

Muss man vorher gegeben haben.

Will man schwächen /

Muss man vorher gekräftigt haben.

Will man beschränken /

Muss man Ausdehnung abwarten.

Will man messen /

Muss man Maßstab wissen.

Dies erkennen /

Heißt die geheimen Zusammenhänge erkennen.

Wahre Härte ist nur ein Grad von Zartheit.

Wahre Zartheit ist nur ein Grad von Härte.

Wie der Fisch nicht leben kann ohne Wasser /

so ist nicht Leben /

Wo nicht Gesetzmäßigkeit herrscht.

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XXXVII

Wesen kennt nicht Tun um Äußerliches /

Wesen äußert Nicht-Tun /

Doch ist nichts Wesentliches ohne sein Tun.

Könige und Führer / äußerten sie Nicht-Tun /

Alle Geschöpfe würde verwandeln Ursprünglichkeit.

Wären Begehrden /

Ursprünglichkeit lenkte sie zur Einfalt.

Einfalt kennt nicht Tun um Äußerliches /

Einfalt äußert Nicht-Tun.

Nicht-Tun erregt Beruhung /

Beruhung erwirkt Gesetzmäßigkeit.

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XXXVIII

Gesetzmäßigkeit tut nicht gesetzmäßig /

Daher Gesetzmäßigkeit.

Gesetze tun gesetzmäßig /

Daher nicht Gesetzmäßigkeit.

Gesetzmäßigkeit waltet und ist ohne Tun.

Gesetze verwalten und sind voll Tun.

Der Gesetzmäßige wirkt / ohne Tun.

Der Gesetzliche bewirkt / und tut.

Gesetzlichkeit verwaltet / Waltendes wird vergewaltet.

Darum:

Fehlt Gesetzmäßigkeit / erscheint Liebe.

Fehlt Liebe / erscheint Wohlwollen.

Fehlt Wohlwollen / erscheint Schicklichkeit.

Fehlt Schicklichkeit / erscheint Gesetzlichkeit.

Gesetzlichkeit ist verdorrte Form von Gesetzmäßigkeit.

Gesetzlichkeit ist nur äußerlich Gesetzmäßigkeit.

Also der Erwachte:

Ihn lenkt Durchdrängtes / nicht Verdorrtes /

Lenkt Innen / nicht Außen.

Bewirkt Außen Blindnis /

Wirkt Innen Sicht.

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XXXIX

Gesetzmäßigkeit ist Walten des All-Einen.

So erstand die Große Ordnung.

So erstand der Erde Beschlossenheit.

So erstand Entfaltungsmöglichkeit.

So erstand Fruchtbarkeit.

Alle Geschöpfe lenkt das All-Eine ins Leben.

Allen Lenkern gibt das All-Eine Richtmaß.

So gesetzmäßig waltet das All-Eine.

Ohne die Große Ordnung wäre nicht All.

Ohne Beschlossenheit wäre nicht Erde.

Ohne Entfaltungsmöglichkeit wäre nicht Leben.

Ohne Fruchtbarkeit wäre nicht Dauer.

Ohne Leben ist nicht Durchdrängung.

Ohne Richtmaß ist nicht Lenkung.

Herrschen geschieht durch Dienen.

Das Hohe fußt im Niederen.

Darum wahrt der Lenker Niedrigkeit /

Beschlossenheit / Gesetzmäßigkeit.

Kennen der Teile verschafft noch nicht Erkennen des Ganzen.

Wer das All-Eine währt / entgleitet nicht.

Weder wird man ihn preisen wie Überspitztes /

Noch wird man ihn wegwerfen wie Stumpfes.

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XXXX

Wesen / indem es eingeht / entfaltet es sich

Indem es ruht / wirkt es Wesen.

Allheit entspringt dem Sein /

Sein entruht dem Nichtsein.

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XXXXI

Der Durchdrängte ist wesentlich /

Der halb Durchdrängte ist es bald / bald nicht.

Der Verdorrte lacht über Wesentliches.

Lachte er nicht / es wäre nicht das Wesentliche.

Und also wurde gesagt:

Wer erleuchtet ist /ist undurchdringlich.

Wer sich entfaltet / geht ein.

Wer aufgetan ist / ist beschlossen.

Wer erhaben ist / fußt tief.

Wer durchdrungen ist / ist leer.

Wer beruht / beunruhigt /

Und Wenige ersehnen sein Los.

Das unändernd Währende ändert fortwährend.

Endloses Viereck zeigt nicht Ecken.

Endloses Gefäß zeigt nicht Grund.

Endloser Klang zeigt nicht Töne.

Endloses Bild zeigt nicht Form.

Wesen ist verborgen.

Es ist alles Sichtbaren Anfang /

Alles Sichtbaren Ende.

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XXXXII

Ruhe schuf Bewegung /

Bewegung schuf Befruchtung /

Befruchtung schuf Frucht /

Frucht schuf Vielheit.

Vielheit offenbart das große Dunkel /

Das Vielheit offenbarte.

Vielheit erstrebt die große Helle /

Der Vielheit entstrebt.

Der Atem der Ruhe eint Vielheit.

Die Vielen lieben nicht Beruhung /

Verachten Nichtbeachtung /

Nicht ertragend / dass Bodenloses sie trägt.

So geschieht es / dass Manches wächst / indem es minder wird /

Dass Manches minder wird / indem es wächst.

Fülle verdrängt Leben /

Entleert von Leere ist unlebend leben.

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XXXXIII

Das Nachgiebige überwindet das Starre.

Das Nichtsichtbare durchdringt das Sichtbare.

So wird das Tätige des Nicht-Tuns ersichtlich.

Aussagen ohne Worte / Auswirken ohne Tun /

Wenigen gelingt es.

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XXXXIV

Ruhm oder Wesen /

Was steht näher?

Wesen oder Reichtum /

Was gilt mehr?

Halte Wesen und verliere Jenes.

Halte Jenes und verliere Wesen /

So naht Verdorrung / naht Leblosigkeit.

Haben verhindert Erhaben.

Reichtum verhindert Erreichen.

Wer Fülle meidet / erreicht Erfüllung.

Wer inne hält / erhält Innen Halt.

So naht Durchdrängung / naht Todlosigkeit.

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XXXXV

Höchste Vollkommenheit erscheint mangelhaft /

So erhält sie sich vollkommen.

Höchste Fülle erscheint als Leere /

So erweist sie sich unerschöpflich.

Höchste Einfachheit erscheint als Verworrenheit.

Höchste Weisheit erscheint als Einfalt.

Höchste Beredsamkeit erscheint als Schweigen.

Fortwährende Bewegung wird Herr der Kälte.

Fortwährende Ruhe wird Herr der Hitze.

Bewegung / beruhend auf Ruhe:

Richtmaß des All-Geschehens für den Einzelnen.

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XXXXVI

Wirkt Gesetzmäßigkeit auf Erden /

So ziehen die Kriegsrosse den Pflug.

Bewirken Gesetze Irdisches /

So wachen die Kriegsrosse an den Grenzen.

Kein Übel größer / als Ehre zum Gesetze machen.

Kein Unheil größer / als Handeln zum Ziele setzen.

Kein Mangel größer / als Gewinnsucht besitzen.

Genüge haben verschafft immer genügend haben.

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XXXXVII

Ohne hinaus zu gehen / kann man draußen sein.

Ohne hinaus zu sehen / kann man schauen.

Weit hinaus gehen / verhindert eingehen.

Je näher man der Welt ist /

desto weniger sieht man von ihr.

Also der Erwachte:

Er erfährt Fernstes / ohne zu wandern.

Er erkennt / ohne zu kennen.

Er vollendet / ohne zu handeln.

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XXXXVIII

Wissen führt zu Mehrung /

Wesen führt zu Minderung /

Es mindert Minderung / bis erreicht ist Nicht-Tun.

So wird alles Wesentliche getan.

Nicht-Tun erreichen /

Heißt Himmel und Erde zu eigen bekommen.

Erschlossen Allem / durchdringt ihn Alles /

Alles durchdrängend / beschließt er Alles.

Wer da Tun hat /

Dem verschließen sich Himmel und Erde.

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XXXXIX

Der Erwachte ist nicht bei sich /

Er ist bei Allen.

Gleich zu Guten und Unguten / wirkt er ausgleichend.

Mäßig zu Rechten und Unrechten / wirkt er gesetzmäßig.

Er lebt beschlossen im Vielen /

Aufgetan dem Einen.

So treiben die Herzen ihm zu /

Wie zur nährenden Mutter.

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L

Vorwärtskommen ist Leben genannt /

Eingehen ist Tod genannt.

Drei von Zehn sind Lebenliebende /

Drei von Zehn sind Todfürchtende /

Drei von Zehn sind Lebenliebende und Todfürchtende.

Warum?

Weil sie vorwärts kommen wollen.

Der Eine doch / den Leben durchdrängt /

Schreitet durchs Land /

Und fürchtet nicht Tiger noch Einhorn /

Geht durch den Feind /

Und fürchtet nicht Heere noch Waffen.

Nicht fänden Einhorn und Tiger an ihm eine tödliche Stelle /

Noch wüssten die Waffen ihn tödlich zu treffen.

Warum?

Weil er eingeht ins Todlose.

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LI

Wesen erschließt alle Dinge.

Erschließend nährt es /

Nährend gestaltet es,

Gestaltend vollendet es.

So ist Gestaltung zugleich Bestätigung des Gestaltenden.

So ist Vollendung zugleich Bestätigung des Beginnenden.

Solches geschieht in der Großen Ordnung /

Nicht geschieht es auf Verordnung.

So ist Erschaffung / doch kein Besitzer.

So ist Inhalt / doch kein Geber.

So ist Reifung / doch kein Wächter.

So ist Erkennen / doch nicht Gekanntes.

Das ist das Geheimnis des Ungekannten.

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LII

Das Unermessliche / alles Werdenden Ursprung /

Ist alles Gewordenen Mutter.

Erkennen die Mutter / heißt Kindschaft erkennen.

Kindschaft erkennen / heißt fortleben die Mutter.

Fortleben die Mutter befreit von Endlichkeit.

Beschlossen im Vielen / aufgetan dem Einen /

Nie verstrickt Endliches.

Aufgetan dem Vielen / verschlossen dem Einen /

Naht endlose Verstrickung.

Wahrnehmung des Nichtigen erfordert Größe des Schauens.

Wahren das Zarte ist das Geheimnis der Kraft.

Seine Kindschaft auswirken /

Ist Heimkehren zur Mutter.

Heimkehren zur Mutter /

Befreit von Endlichem.

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LIII

Je weniger Wissen / um so mehr Weisheit.

Waltet Weisheit / geschieht Gesetzmäßigkeit.

Gesetzmäßigkeit weist gerade Wege /

Aber die Leute lieben die Seitenwege der Gesetzlichkeit.

Hofhalten und Selbstheit pflegen /

An Tafeln prassen/ auf Schwerter schwören /

Besitzbesessen Gesetzlichkeit setzen /

Heißt Einfalt züchtigen und Begehrden züchten.

So verwaisen die Weisen.

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LIV

Wer in der Leere wurzelt / den wirft nichts um.

Wen die Leere umfängt / den fängt nichts ein.

Wer in die Leere eingeht / geht aus durch die Geschlechter.

Leere im Einzelleben zeugt Fülle /

Im Zusammenleben zeugt Entrückung /

Im Gemeinleben zeugt All-Gemeinsamkeit /

Im Volksleben zeugt Einheit /

Im Weltleben zeugt Gesetzmäßigkeit.

Solchermaßen ist Fülle Maßstab für Einzelleben /

Entrückung Maßstab für Zusammenleben /

All-Gemeinsamkeit Maßstab für Gemeinleben /

Einheit Maßstab für Volksleben /

Gesetzmäßigkeit Maßstab für Weltleben.

Wie geschieht mir dies Wissen?

Durch der Leere Geschehen.

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LV

Der Durchdrängte ist gleich wie ein Kind.

Nicht beängstet durch schwirrendes.Insekt /

Noch durch der reißenden Tiere Begier /

Nicht behemmt durch Wissen um Geschlecht /

Dennoch Wirkzeug des Urtriebs /

Erweist sich seines Leibes Vollkommenheit.

Widerstandsfähig wie eben ein Kind /

Das stundenlang schreit ohne heiser zu werden /

Erweist er Einklang mit der Gesetzmäßigkeit.

So im Einklang vollzieht an ihm

Sich das Geheimnis des Ungekannten.

Alles Wissens Fülle stäubt ihm zu Weisheit.

Verharren bei Daseins Gesetzen nennt man Stärke.

Doch Verharren führt zu Erstarren.

Gegen Gesetzmäßigkeit Gesetztes geht schnell gen Ende.

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LVI

Der Durchdrängte redet nicht /

Wer da redet / ist nicht durchdrängt.

Durchdrängt / ist er beschlossen /

Aufgetan ins Beschlossene.

Nicht einnehmend Standpunkte I

Nicht benimmt ihn Verwirrung.

Befreit von Selbstheit I

Ist er Allen zunächst.

Doch nicht berührt von Freundung wie Feindung /

Von Vorteil wie Nachteil /

Von Berühmung wie Berümpfung /

Ist er unnahbar.

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LVII

Mit Gesetzlichkeit mag man verwalten /

Mit Geschicklichkeit mag man vorwärts kommen.

Aber der wahre Herrscher herrscht durch Nicht-Tun.

Der Ablauf der Vorgänge ergibt:

Je mehr Verwaltung / um so mehr Gewalt.

Je mehr Verordnung / um so mehr Übertretung.

Je mehr Waffen / um so mehr Unruhe.

Je mehr Gesetzlichkeit / um so weniger Gesetzmäßigkeit.

Also der Erwachte:

Er meidet Verwaltung /

Und die Leute fühlen sich frei.

Er meidet Verordnung /

Und die Leute erfühlen die Große Ordnung.

Er meidet Schärfe /

Und die Leute entzweit nicht Tun.

Er wahrt Gesetzmäßigkeit /

Und die Leute finden sich im Nicht-Tun.

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LVIII

Waltet Nicht-Tun / ist einfaches Volk.

Verwaltet Tun / ist verwirrtes Volk.

Gesetzlichkeit begräbt Gesetzmäßigkeit.

Immer belauert Gesetzlichkeit Gesetzmäßigkeit.

Doch verbessern heißt stets verschlimmern.

Verordnung bringt aus der Ordnung.

Einfach verkehrt sich in Verworren.

Unbedingt verkehrt sich in Bedingt.

Blindnis überwältigt /

Nicht erleuchtet das Überwältigende.

Darum der Erwachte:

Er gleicht einem Viereck / ohne Kanten.

Er gleicht einem Winkel / ohne Spitze.

Er gleicht einem Fels / ohne Schärfe.

Er gleicht einem Licht / ohne Blendung.

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LIX

Das Volk vorwärts treiben zur Vollendung /

Geschieht durch Zurückbleiben.

So findet das Volk ins Uranfängliche.

Uranfänglich werden /

Heißt wieder erlangen die Fülle der Leere.

Solche Fülle enthebt der Mängel.

Enthoben sein ist Erhaben sein.

Erhaben sein ist Begrenzung verlieren.

Begrenzung verlieren ist Teil des Grenzenlosen sein.

Teil des Grenzenlosen sein ist währen.

Währen ist wie das Mütterliche sein.

Es wurzelt im Bodenlosen und treibt ins Uferlose.

Es geht ein /

Und doch verlischt nicht die Spur seines Unvergehens.

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LX

Ein großes Reich regieren verlangt Ruhe /

Gleich wie das Sieden kleiner Fische.

Soll Gesetzmäßigkeit walten /

Bedarf es keiner Verwalter.

Sind nicht Verwalter /

Fühlt das Volk sich nicht bedrängt.

Nicht bedrängt /

Verdrängt es Aufdringlichkeit der Wissensreichen.

So naht das Wissen Reichende.

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LXI

Das große Reich hält sich hoch /

Indem es sich tief hält.

Tiefem Talbett streben die Flüsse zu.

Es sei wie das Mütterliche / das Unübersehbare /

Das Alle übersehen.

Unsichtbar dienend / zwingt es das Sichtbare.

Das große Reich gewinnt die kleinen /

Unsichtbar dienend.

Unsichtbar dienend /

Gewinnen die kleinen Reiche das große.

Jenes gewinnt Anhänger / diese gewinnen Schutz.

Beides geschieht durch unsichtbar Dienen.

Zwingt so das große Reich das Vielfache ins Einende /

So zwingen die kleinen Reiche das Einende ins Vielfache.

Also waltet das Große /

Durch unsichtbar Dienen.

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LXII

Das Beschlossene beschließt alle Dinge /

Erschlossen den Durchdrängten /

Bereit / sich den Verdorrten zu erschließen.

Worte / die es tränkt / aussagen das Eine.

Tun / das es erwirkt / zeitigt Wirkung des Nicht-Tuns.

Und besäße einer die Erde /

Und opferte alles Erdischen Pracht /

Nicht gliche es der Gabe / die Hingabe erreicht.

Hingabe erreicht Durchdrängung.

Durchdrängung war der Einstigen Besitz.

Nicht Erdisches besitzend / nicht besessen /

Blieben sie aufgetan dem Beschlossenen.

Das Beschlossene gibt selbst Verdorrtem wieder Saft /

Darum schätzten die Einstigen es als das Höchste.

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LXIII

Wesentliches tun / erfordert Nicht-Tun /

Erfordert Vollführen / ohne Wissen um Vollführung

So ist Wahrnehmung des Ganzen /

Ohne Behemmung durch Einzelnes.

Das Große im Kleinen sehen /

Das Eine im Vielen sehen /

So erkennt man Gesetzmäßigkeit.

Gesetzmäßigkeit vollführt bevor Vorhandensein ist.

So ist Vollbringung des Schweren / weil leicht zu vollführen.

So ist Vollbringung des Großen / weil klein begonnen.

Alles Schwere entruht dem Leichten.

Alles Große entwird dem Kleinen.

Der Erwachte tut nicht Großes /

Darum vollbringt er Großes.

Wer viel verspricht / hält wenig.

Wer alles leicht findet / findet alles schwer.

Der Erwachte wird schwer befunden.

Seine Schwere macht leicht /

So vollbringt er leicht Schweres.

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LXIV

Das noch nicht Wogende ist leicht beruhigt.

Noch nicht Gekommenem ist leicht zuvor zu kommen.

Das noch Spröde ist leicht zerbrochen.

Das noch Winzige ist leicht zerstreut.

Begegne den Dingen / bevor sie da sind.

Gib Richtung / bevor sie Berichtigung heischen.

Ein Baum entsproßt haarfeiner Wurzel.

Ein Turm hat eine Erdscholle zum Grund.

Die längste Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt.

Wer handelt / verdirbt.

Wer festhält / verliert.

Der Erwachte handelt nicht / so erspart er Behandlung.

Er besitzt nicht / so erspart er Verlust.

Nicht handeln wollen / so verdirbt nichts durch Behandlung.

Beendung bedenken bevor Beginn ist /

So verscherzt man nicht Erreichen.

Der Erwachte begehrt Begierdenlosigkeit /

Besitzt Besitzlosigkeit /

Erlernt Verlernen /

Achtet das nicht Beachtete /

Verwirklicht das nicht Wirkliche /

Betätigt Nicht-Tun.

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LXV

Die Einstigen /die Durchdrängung einte /

Lehrten nicht Wissen.

So erwies sich die Weise der Weisen.

Volk / wissensbeschwert / ist schwierig zu lenken.

Förderung des Wissens erweist Vergrößerung der Unordnung.

Förderung der Einfalt erweist die Große Ordnung.

Richtmaß erkennen /

Heißt das Geheimnis der Gesetzmäßigkeit erschließen.

Der Gesetzmäßige unterscheidet sich.

Er hat das Einende der großen Unterschiedlichkeit.

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LXVI

Daß Meere und Ströme Zustrom erhalten /

Geschieht durch ihre Niedrigkeit.

Alle Gewässer drängen ihnen zu /

Berührung erstrebend mit ihren Herrschern.

Also der Erwachte:

Er ragt hervor / indem er sich tief hält.

Er ist Führer / indem er zurücksteht.

So fühlen die Vielen sich nicht berührt.

So schafft er Ausgezeichnetes / ohne Auszeichnung.

So drängt man ihm zu und erreicht Durchdrängung.

Der Erwachte erschließt Berührung.

Beschlossen list er unberührbar.

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LXVII

Die Welt begutachtet das Wesentliche /

Aber es scheint ihr nicht brauchbar /

Nicht brauchbar für ihre Wirklichkeit.

Das aber ist das Wesentliche /

Dass es nicht brauchbar ist für ihre Wirklichkeit.

Denn ihre Wirklichkeit ist nicht Wesens Verwirklichung.

Ich wahre drei Werte / die währen.

Der erste ist Teil sein.

Der zweite ist Einfältig sein.

Der dritte ist Zurückbleiben.

Durch Teil sein bekomme ich Beschlossenheit.

Durch Einfältig sein erfaltet sich mir das Eine.

Durch Zurückbleiben komme ich weiter.

Allewelt verwirft Teil sein /

Obwohl sie für Persönlichkeit schwärmt.

Allewelt verwirft Einfältig sein /

Obwohl sie für Ursprünglichkeit schwärmt.

Allewelt verwirft Zurückbleiben /

Obwohl sie für Fortschritt schwärmt.

Aufgeben Zurückbleiben bedeutet Begängnis des Lebens.

Aufgeben Teil sein bedeutet Erliegen dem Dasein.

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LXVIII

Guter Herrscher ist nicht herrisch.

Guter Krieger ist nicht kriegerisch.

Guter Richter berichtigt nicht.

Guter Zwinger bezwingt nicht.

So erweist sich die Verwirklichung des nicht Wirklichen.

So erweist sich die Bewegung des Beruhenden.

So erweist sich der Zusammenschluss des Beschlossenen.

Des Wesens Weise.

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LXIX

Ein großer Feldherr sagte:

Nicht gewähre ich Gastrecht dem Krieg /

Besser ich spiele den Gast.

Besser / um einen Fuß zurück weichen /

Als um einen Zoll vorgehen.

Das heißt rühren / ohne sich zu berühren.

Das heißt vorschreiten / ohne vor zu schreiten.

Das heißt behalten / ohne zu halten.

Das heißt gewinnen / ohne zu nehmen.

Kein Unglück größer als leichtfertig Kriegen /

Weil leicht verloren ist Leisheit.

Mit Leisheit schwindet das Tiefste /

Als welches ist das Höchste.

Von zwei Streitern siegt der Leisere.

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LXX

Meine Worte führen Viele im Munde /

Doch Wenige vollführen sie.

Was ich sage / umschließt das Eine / das Alles umschließt.

Was ich vollführe entspricht der Gesetzmäßigkeit /

Die Alles vollführt.

Gesetzmäßigkeit übersehend / übersieht man mich.

Wenige übersehen mich nicht /

Eben das unterscheidet mich.

Das Hehre ist wie ein hären Kleid /

Beschlossen / erschließt es seine Schätze tief Innen.

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LXXI

Das Wissende haben / doch nicht wissen darum /

So ist Durchdrängung erreicht.

Wissen / und darum wissen /

So naht Verdorrung.

Verdorrung fürchten /

So ist Bewahrung vor Verdorren.

Der Erwachte fürchtet Verdorren /

So ereilt ihn nicht Fürchterliches.

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LXXII

Übersehen die Leute das Unübersehbare /

So naht unabsehbares Elend.

Macht sie nicht stumpf ihrem Selbst nachlaufen.

Macht sie nicht leben / als wäre Leben Hast und Last.

Ist Meidung dessen /

Das sie stumpf ihrem Selbst nachlaufen läßt /

So geschieht nicht /

Daß Hast und Last ihr Leben ausmacht.

Der Erwachte weiß / ohne daß er Wissen sammelt.

Er hält sich wert / doch hält sich nicht hoch /

Darum hält ihn das Höchste.

Gehalten vom Höchsten /

Macht Sehen das Nicht-Sichtbare.

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LXXIII

ZEeitigt Mut Gefahr für Gesetzlichkeit /

Erfolgt Zeichnung.

Zeitigt Mut Verdienst für Gesetzlichkeit /

Erfolgt Auszeichnung.

Gesetzlichkeit heißt das eine nützlich /

Das andere schädlich.

Wem aber ist Gesetzmäßigkeit Maßstab?

Darum werkt der Erwachte nicht / er wirkt.

Er streitet nicht und bekommt doch.

Er spricht nicht und erhält doch Antwort.

Er ruft keinem und hat doch Zustrom.

Seine Weise ist Beruhung /

Und doch ist Bewegung / unmerklich aber wirksam.

Das Netz des All-Geschehens hat weite Maschen /

Niemand merkt es / niemand entgeht ihm.

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LXXIV

Weil die Vielen an ihrem Leben hängen /

Darum kann man sie mit dem Tod schrecken.

Wäre Leben / so lebten sie Eingehen /

Wer im Leben könnte dann mit dem Tod schrecken?

Es ist ein Vollführer.

Wer da vollführt an seiner Statt /

Gleicht dem / der statt des Holzfällers die Axt führt.

Der kommt selten davon / ohne sich zu verletzen.

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LXXV

Die unten sind stumpf /

Weil Die oben überspitzt sind /

Darum sind Die unten stumpf.

Die unten sind ungelenk /

Weil Die oben zu viel lenken /

Darum sind Die unten ungelenk.

Die Vielen nehmen das Sterben nicht groß /

Weil ihr Leben zu klein verläuft /

Darum nehmen sie das Sterben nicht groß.

Geht die Welt aufs Außen aus /

So achtet niemand Eingehen.

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LXXVI

Unstarr geht der Mensch ins Leben ein.

Verliert er Leben / ward er starr.

Ist Treibendes unstarr / so ist Eingehen.

Setzt Erstarren ein / so ist Zerfall.

Beginnt Starr und Fertig / beginnt Ende.

Währt Unstarr und Unfertig / ist endloser Beginn.

Darum ist nicht Sieger / wer Kraft ausbreitet.

Dadurch dass er Kraft ausbreitet /

Lädt der Baum zum Fällen.

Dadurch dass er Kraft ausbreitet /

Verliert der Mensch Leben.

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LXXVII

Die Weise der Leere ähnelt dem Spannen des Bogens /

Die Wölbung strecken / die Höhlung füllen /

Durch Fülle leeren / durch Leere füllen.

So erweist sich / dass dem Vollen genommen wird /

Dass dem Leeren gegeben wird.

Nicht so des Menschen Weise:

Er nimmt dem / der bekommen sollte /

Und gibt dem / der hat.

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LXXVIII

Nichts Nachgiebigeres in der Welt als Wasser /

Dennoch zwingt es das Härteste.

Groß im Aufgeben / ist es groß im Erreichen.

Nicht greifbar / ergreift es.

Das Nicht-Sichtbare überwindet das Sichtbare.

Unstarr übernimmt Starr.

Jeder weiß es / Keiner erweist es.

Wer erträgt / wird getragen.

Wer sich aufgibt / behauptet sich.

Wunder-Volles klingt wunderlich.

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LXXIX

Nach lautem Hader bleibt stiller Hader.

Er erlischt nicht.

Der Erwachte ist Wirkzeug des Beschlossenen /

Er hadert nicht.

Der Erwachte muss / ihn bindet Gesetzmäßigkeit.

Die Vielen wollen / sie verbindet Gesetzlichkeit.

Das Beschlossene beschließt alle Geschöpfe /

Doch nur den Durchdrängten erschließt es sich.

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LXXX

Ein leises Land / einfältig Volk /

Befreit von Wissen / erwiese das Ungekannte.

Ehrend Kreisung / fürchtend Entkreisung /

Ehrfürchtig priese man das Tod Genannte.

Nicht wäre Unbleibens um zu erraffen.

Helme und Waffen hingen ungebraucht.

Schiffe und Wagen führen nicht.

Man griffe wieder zu Knotenschnüren statt Schrift.

Es schmeckte die Kost /

Und einfach fiele das Kleid.

Die Stuben wären Stätten der Stille.

Der Leere Fülle macht das Herz weit.

Und stünden die Wände der Nachbarn so nahe /

Dass man Hunde und Hähne herüber hörte /

Nicht fände man Zeit / einander die Hände zu geben.

Gesetzmäßigkeit triebe lang Leben.

Es bliebe Beschlossenheit.

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LXXXI

Wahre Worte sind nicht gefällig /

Gefällige Worte sind nicht wahr.

Die Wortereichen reichen das Leblose.

Der Lebende bereichert durch das Wortlose.

Wissen verdrängt Weisheit.

Das Wissende haben heischt Nicht-Wissen haben.

Der Erwachte sammelt nicht und hat doch.

Je mehr er vergibt / um so mehr erwirbt er.

Je mehr er erwirbt / um so mehr vergibt er.

Des Wesens Weise ist: Erschließen ins Beschließende.

Des Erwachten Weise ist: Beschließen ins Erschließende.

Das verlorene Wissen deiner Seele - Merlin, Markus

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Vom Keltischen Geist

Ein kleiner Zirkel von Druiden hat sich im Gegensatz zu anderen „Religionen“ als eklektische Gemeinschaft aufgemacht, zum Wesen der Dinge und der Welt im Allgemeinen und im Besonderen ein durchgängiges geisteswissenschaftliches und materiell-naturwissenschaftliches System zu entwickeln und zu pflegen und auch praktisch auszuüben.

Was wir wirklich gesichert wissen ist, daß es einen Druidenstand gab. Es ist offensichtlich, daß „jemand“ die in Europa verbreitete Kultur – die wir „Keltisch“ nennen – koordiniert hat. Ganz eigentlich können das nur die Druiden gewesen sein. Diese Druiden kamen aus wohlhabenden angesehenen (oft auch „adlig“ genannt) Familien und konnten es sich leisten, sich sehr lange ausbilden zu lassen was sie zu Fachleuten in Philosophie, Religion, Gesetz, Technologie, Medizin uvm. machte. Woher sie kamen und wie sie sich organisierten wissen wir nicht. Waren sie ein straff geführter Orden mit strengen Regeln? Oder waren sie eher lose zusammenhängende Bruderschaften deren überregionale Strukturen mehr formaler Natur waren? Wenn man sich länger damit beschäftigt, kriegt man das auch raus…..

Daß sie mit ihrem Wissen Macht ausgeübt haben, ist auch klar. Aber Macht ist wie Beton – es kommt darauf an, was man daraus macht. Macht kann positiv angewendet werden und Macht kann mißbraucht werden. Und Macht sollte kontrolliert angewendet werden, was zur Zeit mal wieder weniger gelingt. (Das ist aber ein eigenes umfangreiches Thema). Da trafen sich zwei Dinge. Diese Leute kamen aus Familien die sowieso schon viel politischen Einfluss haben konnten… da liegt es nahe, daß diese Familien einigen ihrer Söhne (und Töchter?) gute Ausbildungen auch im Intellektuellen Bereich bieten konnten… ist heute ja auch nicht anders, wir leben auch in einem Klassensystem, in dem Politiker aus den wohlhabenderen Schichten stammen. Genau wie Professoren, Juristen, Banker…

Wir wissen nicht mal wirklich, ob es tatsächlich auch Druiden ausserhalb von Britannien und Gallien überhaupt gab, denn weder für Keltiberer noch Galater ist die Existenz von Druiden bekannt. Druiden sind geschichtlich erst ca. ab dem 4. Jhd. v.Chr. erwähnt und so ist es durchaus möglich, daß sich diese besondere Schicht erst nach der grossen Keltenausbreitung unter diesem Namen oder in dieser Form etabliert hat. Meine Vermutung für diese Zeit ist, daß sich das Druidentum aus einem „vorläufigen“ Schamanismus in Verbindung mit der ebenfalls „vorläufigen“ Spiritualität und dem Wissen der Megalithkultur entwickelt hat.

Druide
Druide

Die Methode der Ausbildung mir ihrem 20-jährigen Studium und – ganz besonders – eben genau nichts festzuschreiben hat sich aber wohl über Jahrhunderte bewährt und war der Antrieb dafür, daß sich die „keltische Kultur“ über ganz Europa ausbreiten konnte.

https://merlins-blog.de/keltenwissen999

Wie sieht das aus heutiger Sicht aus, wenn man das, was nicht aufgeschrieben wurde und was nur sehr bruchstückhaft und verfälscht überliefert ist, wieder rekonstruieren will und darüber hinaus praktische Erkenntnisse für die heutige Zeit gewinnen möchte? In der „keltischen“ Ecke bewegt sich das wohl zwischen den Extremen Iolo Morganwg und striktem keltischen Historismus. Ganz persönlich scheint mir, man sollte all das verwenden was nützlich, schlüssig und anwendbar erscheint. Auch da mag sich Verfälschtes und Fehlinterpretiertes einschleichen. Dieses Problem gibt es aber auch bei Religionen die zwar vorgeblich über eine ungebrochene Tradition verfügen, aber von elementaren Machtinteressen „verbogen“ wurden.

Hier kommt für mich die persönliche Beziehung zu den Kräften, das praktische Leben mit diesen Kräften und der ganzheitliche Ansatz, die Integration von Mensch und Natur, sowie die Integration von dieser – nennen wir sie mal 3-Dimensionale – Welt mit der sogenannten spirituellen „Anderswelt“. Wobei anzumerken ist, daß die Rolle von Mensch, Kosmos und Jenseits in der Religion durchaus ein trans-kulturelles Phänomen ist. Hier ist festzustellen, daß auch ein anderer spiritueller Ansatz zum gleichen Ziel führen kann.

Ich persönlich kann für mich aus den verschiedenen Quellen zu den Kelten sehr viel Nützliches rausziehen, deswegen befasse ich mich damit etwas mehr als mit anderen „Lehren“ – und auch, weil ich mich hier doch eher verwurzelt sehe, als in „fremden“ Lehren, die mir aber nichtsdestoweniger viele wichtige Impulse mitgaben, insbesondere da, wo historisch im eigenen Gelände nichts (mehr) zu holen ist und wo in möglicher Weiterentwicklung neue Erkenntnisse dazukommen, wie dies ja auch im wissenschaftlichen Raum geschehen ist. Hier nur zu erwähnen die neueren Erkenntnisse wie Quantenphysik, Relativitätstheorie, fraktale Organisation oder auch die Chaostheorie…

Das bedeutet nichts anderes, als daß die Druiden wohl ganz selbstverständlich „Wanderer zwischen den Welten“ waren, wie man heute spiritistische Zirkel, spirituelle Medien und Schamanen nennen könnte, Vermittler zwischen Menschen und göttlichen Kräften, nur halt auf keltische Art. Dieser eher selbstverständliche Umgang mit der „Geistwelt“, der „Anderswelt“, hat dann wohl auch dazu geführt, daß jeder Stamm seine eigenen „Geistigen Begleiter“ hatte, mit denen sozusagen kooperiert wurde. Daher auch die ungeheure Vielzahl von sogenannten „keltischen Göttern“.

Das war auch der Grund, warum die Kelten diesen „Göttern“ keine Tempel bauten, weil sie ja wußten, daß ihre geistigen Führer und Freunde ja sowieso immer mit ihnen waren. Und deshalb hatten die Kelten mit ihrer Weltanschauung auch kein Problem mit Leben und Tod, die sich für sie nur als unterschiedliche Seinsformen darstellten. Erst mit der Begegnung und beginnenden Handelsbeziehungen und dem folgenden interkulturellem Austausch bzw. der späteren Unterwerfung der Kelten durch das römische Imperium wurde das allmählich anders, so daß man schon die römisch-keltische Phase als beginnenden deutlichen Paradigmenwechsel sehen muß. Wenn man sich zum Beispiel Ausonius nimmt, dann waren ja viele (christlichen) Priester dieser Zeit noch aus den ehemals druidischen Familien…

Warum war ausgerechnet der keltische Ansatz so gefährlich für das Imperium und die spätere römisch katholische Kirche und noch später sogar auch für die sogenannte evangelische Kirche, daß die Druiden und ihre Anhänger unbedingt gleich alle ausgerottet werden mußten? Ganz einfach, solche „Integren“ Leute kann man mit imperialen Macht- und Intrigenspielen nicht wirklich beeindrucken und schon gar nicht mental beherrschen. Das wußte dann auch die Fortführung des Imperiums in die Neuzeit und hat solche gefährlichen Leute eben kurzerhand auch wieder von Leben zum Tode gebracht.

Heutzutage sind die Methoden deutlich subtiler geworden – aber nicht weniger mörderisch. Es gab dann unter Cäsar auch den „Druid-Act“, mit dem „immer noch Druiden“ abgestraft wurden indem man sie vor die Wahl stellte: entweder ihr bemüht euch römisches Bürgerrecht zu erwerben oder ihr bleibt Druiden, werdet sozusagen Outlaws und bringt es gesellschaftlich zu nichts mehr! Genau in dieser Zeit der keltisch-imperialen Assimilation beginnt auch die „christliche“ Strömung im römischen Imperium Fuß zu fassen. Parallel hierzu zeigt sich aber auch der christliche Einfluß in den verbliebenen keltischen Gebieten von Schottland und Irland.

Trinity
Dreieinigkeit – vor 3200 Jahren

Besonders interessant ist für mich die ganz unterschiedliche Rezeption der „christlichen“ Lehre im noch keltisch geprägten Umfeld und im imperialen Umfeld. Dieser Unterschied gipfelt dann im Streit um die Pelagianische Lehre und die des Augustinus. Hier geht es um die grundsätzlich andere Bewertung des Menschen an sich und seinem Verhältnis zum göttlichen, wie es auch im weiteren Streit der keltischen mit der römischen Kirche nach der Verdammung des Pelagius nur vordergründig um das Osterdatum oder die Tonsur geht.

Zwischenbemerkung: Die christliche Ostkirche und auch die Jerusalemer Kirche/Gemeinde hatten Pelagius’ Lehre immerhin schon anerkannt!

Ganz unterschiedlich ist auch der Missionierungsansatz: Die keltischen Missionare wanderten durch Europa und „missionierten“ ihre immer noch keltischen „Volkselemente“ und vermittelten die Lehre Jesu auf der Basis der keltischen Spiritualität (anstelle des alten Testaments) während die römische Kirche in der Zeit nach Pelagius schon sehr deutlich auf Machtkurs getrimmt zunächst die europäischen Herrscherhäuser überzeugte und diese dann dabei „behilflich“ waren, den neuen Glauben zu verbreiten. (Leider waren deren Methoden irgendwie nicht so richtig „Christlich“).

Zu diesem Zweck mußte natürlich auch die Lehre Jesu mit dem „Alten Testament“ wieder zusammengebracht werden, was dann nach der wiederum gewaltsamen Unterdrückung des keltischen Christentums schön dogmatisch geschah. (Man bemerkt auch hier wieder den harten Gegensatz von sturem Dogmatismus hier gegenüber dem nicht mal Aufgeschriebenem und dem „Sich entwickeln lassen“ dort). Warum ist das Alte Testament so wichtig? Wer es gelesen hat, der weiß auch, daß es darin ganz schön zur Sache geht. Es ist eigentlich ein spätsteinzeitliches Relikt arabisch-semitischen Zuschnitts.

Mit diesem patriarchalischen Instrument hat ein Herrscher „von Gottes Gnaden“ und der Unterstützung der „Amtskirche“ ziemlich freie Hand. Man festigte den Glauben damit, daß man ihm die »rechte Lehre« beifügte. Diese wurde im Bekenntnis verpflichtend festgelegt. Hierfür konnte Gehorsam gefordert werden, aus der Autorität und Pflege der richtigen Lehre. »Christ« war im Urteil der Institution Kirche nur, wer ihre Autorität als Hüterin der Rechtgläubigkeit anerkannte und sich in Gehorsam unterwarf. Dieser petrinische Weg war vor allem auf die Unmündigkeit noch nicht denkend urteilender Menschen ausgerichtet. Und das ist dann bis ins frühe 20te Jahrhundert weidlich ausgenutzt worden.

Hiervon unterschied sich der Ansatz des Pelagius grundsätzlich. Aus dem Wesen des altirisch-keltischen, unkirchlichen Christentums kannte und verkündigte er einen individuellen Weg zum christlichen Mysterium. Er sah in jedem Menschen einen Geistesfunken veranlagt, der ausbildungsfähig war, das Göttliche mehr und mehr zu erfassen, zu denken, zu erkennen. Die Schulung der Glaubens- und Denkkräfte war für Pelagius ein Mittel zum stufenweisen Heranreifen zu geistigen Wahrheiten. Sein Grundzug: Vertrauen in das menschliche Denken! Die religiösen Wahrheiten und Irrtümer sind denkbar, sind erkennbar.

Das knüpft an das Wort des Evangelisten Johannes an, der den Christus aussprechen läßt: »Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.« Dies wurde dann auch die johanneische Richtung genannt. Aus der Wahrnehmung dieser Gegensätze ist das Wirken und Schicksal des Pelagius im Mittelmeerraum verständlich. Dieser Gegensatz tobt auch heute noch, nur daß die „Macht“ nicht mehr so arg bei der Kirche liegt, sondern mehr und mehr bei den Anhängern des Mammon, den Mammoniten. Aber die wollen auch keine „freien“ Menschen. Das eigentliche Problem ist nämlich, wenn man festzementierte Machtpositionen unbedingt halten will, darf man nichts „sich entwickeln“ lassen – und schon gar nicht „frei“, es könnte sich ja was entwickeln, das die „Macht“ soweit in Frage stellt, so daß sie ihre Macht verlieren könnte.

Nachdem ich annehme, daß auch der hochgebildete Pelagius aus ehemals druidischen Kreisen stammte, gehe ich wiederum davon aus, daß dies Kreise auch vor der Ankunft des Christentums schon skeptisch bis negativ zu einem imperialen Konzept gestanden haben.

Deshalb glaube ich auch, daß die auch die druidische Lehre schon eine Bedrohung für den Kaiserkult (heute: Kult des Mammon) darstellte. Das wiederum muß mit aller Macht verhindert werden.

Triskele

Wie sieht nun dieses gefährliche Konstrukt aus, das unbedingt verhindert werden muß?

Nachdem es sicher nicht um Feiertagstermine oder die Tonsur von Mönchen geht, geht es auch nicht um „Tradition“. Tradition ist reichlich „umverpackt“ worden, damit die Masse der Untertanen nicht gleich zu motzen anfängt. Da kam dann die Gottesmutter, die Trinität (von der Jesus meines Wissens noch nix erzählt hatte), die „Heiligen“, der Maibaum etc etc.

Der Knackpunkt doch schon eher an dem, wo die exklusive Machtausübung einiger Weniger gefährdet wird. Und da ist die Schulung der Glaubens- und Denkkräfte von Untertanen zum stufenweisen Heranreifen zu geistigen Wahrheiten ganz sicher eine ernsthafte Gefahr. Wenn dann vielleicht auch noch geistig geschulte Untertanen religiöse Wahrheiten und Irrtümer selber erkennen könnten? Und wenn das nicht mehr bloß einzelne „Spinner“ sind?

Solche geistigen Wahrheiten könnten zum Beispiel sein:

  • Die direkte Beziehung des Menschen zum „Urgrund des Seins“ (Bei Jesus: Der Vater / Abba)
  • Der Mensch als inkarniertes Geistwesen, herausgetreten aus dem
    Urgrund des Seins (Kinder Gottes, Kinder des Lichts)
  • Kooperation mit den anderen Geistwesen ist möglich („Götter“, Engel, Dämonen, Seelen Verstorbener (Ahnen), Elementarwesen) usw.
  • Die Fähigkeit jedes Menschen zur Materialisation/Schöpfung aus seiner
    jeweils eigenen Vorstellung (Imagination) heraus
  • Die Lehre Jesu – ohne Altes Testament und ohne zugedichtete Verfälschungen
  • Der „keltische Ansatz“ – die Integration von Geistwelt und materieller Welt im praktischen Leben

Es ist mir schon klar, daß die „alten“ Kelten dieser Vorstellung auch nicht unbedingt bewußt gefolgt sind. Das ändert aber meiner Meinung nach nichts an dem „integrierten“, also bewußt nicht-dualen, ganzheitlichen keltischen religionsphilosophischen Konzept, das ich schon als kulturelle Leistung ansehe, die so durchgängig und offen in anderen Kulturkreisen eben nicht entstanden ist.

Mein ganz persönlicher Ansatz ist es auch nicht, das „alte“ wieder zu rekonstruieren, (wozu ohnehin zu wenig überliefert ist) sondern das „alte“ Konzept so bruchstückhaft wie es ist aufzunehmen und mit den heutigen Möglichkeiten so zu ergänzen, daß ein wiederum übergreifendes religionsphilosophisches Konzept entsteht, das in der Form vielleicht nicht historisch „keltisch“ ist, aber sich eben doch an den „keltischen“ Ansätzen orientiert.

Mit Pelagius gesprochen: Die religiösen Wahrheiten und Irrtümer sind denkbar, sind für den Menschen erkennbar.

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Das Buch
Das Buch

Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: TWENTYSIX
Auflage: 1 (20. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3740728027
ISBN-13: 978-3740728021

Auch als E-Book: ISBN 9783740793203

https://www.booklooker.de/app/detail.php?id=A02h0acA01ZZQ&pid=76312&t=mf47wstfmc85hehf

https://ssl.thalia.de/shop/home/suche/;jsessionid=f8200e6d3f8144389ebbdef45969eebf.tc5pc?sq=Das+verbotene+Wissen+der+Kelten&sswg=ANY&timestamp=1489255613494

Abbildung von Merlin / Markus Schmidt | DAS VERBOTENE WISSEN DER KELTEN II | 2020

https://www.beck-shop.de/merlin-markus-schmidt-verbotene-wissen-kelten-ii/product/31059542?adword=google-smec&gclid=CjwKCAjw1cX0BRBmEiwAy9tKHrJdRV9upUL79zgoo5YK5_eQCSKpg5Z16xggGx_v8uKXSqBHgmOf7hoCyy0QAvD_BwE

Maria – die asexuell-leidende Himmelskönigin

Die „Große Göttin“ wurde speziell von den „Buchreligionen“ vollständig eliminiert. Das führte ganz deutlich zu einer jahrhundertelangen gesellschaftlichen Schieflage, die von den Funktionären derselben Religionen ganz bewußt aufrecht gehalten wird: Die Verteufelung der weiblichen Göttlichkeit, die Unterdrückung der Frau als solche und die Überhöhung eines männlichen Wüstengottes, der die „Welt“ alleine geschaffen haben soll….

Die „Große Göttin“ wird aber zwingend gebraucht. Das zeigt mittlerweile auch schon die Wissenschaft, genau wie auch die ältere Spiritualität (also VOR den Buchreligionen!), daß sich ein ursprüngliches „Wesen“ – zeitlos, raumlos, unendlich, unvorstellbar – sich wohl geteilt hat, in einen eher als männlich „gepolten“ und einen eher weiblich „gepolten“ Teil. Man spricht heute von einem holografisch fraktal strukturiertem Universum. Die Hermetiker sagen deshalb ja auch schon immer: Wie Oben, so Unten.

Isis - die grosse ägyptische Göttin
Isis – die grosse ägyptische Göttin

 Es kann also definitiv keinen „Vatergott“ ohne „Muttergöttin“ geben.

Die christliche Variante der „Wüstenväterreligionen“ hat es ganz ohne „Mutter“ nicht geschafft, das immer noch keltisch geprägte Mitteleuropa zu „knacken“. So wurde aus der „Großen Mutter“ die heilige Maria, die „Gottesmutter“, die „Mutter Gottes“ und die „Himmelskönigin“ und man hat ihr alle Attribute der großen Göttin umgehängt, damit die Leute es nicht gleich merken, daß die „Gottesmutter“ vollständig asexuell geworden ist, praktisch sterilisiert. Bei den Juden und im Islam ist die Frau an sich ja auch immer noch unrein und auch kein „richtiger“ Mensch und schon nur durch ihre Anwesenheit sündhaft!

http://www.kraeuterweisheiten.de/goettinnen/229-holle-grosse-muttergoettin.html

Es ist eine Schande, etwas was in uralten Schriften steht, immer noch ungeprüft als „Wahrheit“ hinzustellen. Aber wenn’s um die Macht geht…….

Wenn man nun der „Wahrheit näher kommen will, sieht die Sache schon ganz anders aus und man stellt fest, daß in diesem Fall die noch älteren Überlieferungen viel näher an unseren heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind, als die machtgeilen Buchreligionen. Nicht daß Macht an sich schon „Böse“ ist – aber es kommt drauf an, was man draus macht.

…und so kommen wir mal zur weiblichen Göttlichkeit. Der weibliche Aspekt der Schöpfungsurkraft wurde auch hierzulande zu Zeiten der Zeitenwende durchaus mit ISIS verknüpft. ISIS ist dann in der gallorömischen Zeit mit der keltischen „Göttin“ Noreia verschmolzen zu ISIS-Noreia, die dann im christlichen zur „Heiligen Jungfrau Maria“ zurückgestutzt wurde……

Die "Himmelskönigin" - vor und nach Erfindung von Religion
Die „Himmelskönigin“ – vor und nach Erfindung von Religion

So um die Zeitenwende (!) hat sich die imperiale Idee mit ihrem eher als krankhaft einzustufenden Macht- und Egowahn durchgesetzt. Seither wird „Religion“ im heutigen Sinne eindeutig machtstabilisierend eingesetzt, indem man „Dem Göttlichen“ ein imperiales Gewand umgehängt hat. Die ganzheitlich integrierte, non-duale Weltsicht – die heute sogar von der Wissenschaft mehr und mehr bestätigt wird – hat sich so um 600 v.u.Z. global Ausdruck verschafft: Lao Tse, Gauthama Buddha, die vedischen Schriften und in Europa das ganzheitlich integrale Weltbild der Kelten, wie es sich allein schon durch die Einheit von dieser Welt und der Anderswelt ausdrückt. Der Höhepunkt dieser Phase war wohl so zwischen 400 und 200 v.u.Z.

Mit der Schlacht in Alesia (52 v.u.Z. / Südfrankreich) sind „die Kelten“ dem römischen Imperium unterlegen – und Europa fiel für nahezu 2000 Jahre in eine finstere Zeit von Unterdrückung und Ausbeutung, was bis heute immer noch andauert. Hier muß ich hervorheben, daß das nicht nur eine theoretische Auseinandersetzung ist – nein, es ist eine gänzlich andere Denkweise, in die man sich als „Dual“ trainierter Angehöriger (um nicht zu sagen „Sklave“) des Imperiums nur schwer hineindenken kann. Das sollte man sich bewußt machen. Aus dieser ganzheitlichen Sicht nun gibt es einen nicht näher beschreibbaren, aber ganz selbstverständlich immer und überall vorhandenen Urgrund des Seins – LaoTse nennt es „Das Wesen, das nicht genannt werden kann“ – der „Alles was Ist“ umfaßt.

….. vom HEILIGEN Sex

„Alles in der Natur wird durch Sex bestimmt. Sex ist als kreativste Form, die Schöpfungskraft selbstloser Liebe. Sex ist die Bewegung und die Ursprungs-Wirkkraft des universellen Schöpfergottes. Durch sexuelle Vereinigung ist ALLES als eine Form der Liebe entstanden. Es ist eine Schwingung der Mandala-„Blume des Lebens“.

Laotse-Darstellung
Laotse-Darstellung

Ohne die Verbindung mit selbstloser Liebe, sinkt diese Energie nach unten und erkaltet. Sie verhärtet und Sex wird so eine Perversion emotionaler Gefühlskälte und Begierde. Mit der Verschmelzung mit selbstloser Liebe, steigt diese Energie nach oben, wird ätherisch und kann den Zugang zurück zu Gott tatsächlich öffnen. Darum ist das intensive Ausleben FREIER Sexualität die heiligste und verehrungswürdigste Handlung, wenn sie aus Achtsamkeit und selbstloser Liebe erfolgt.

Denn durch sehr intensive sexuelle Übungen und Praktiken, kann die Schwingung von EINS und damit von dem Göttlichem wieder hergestellt werden. Seid ihr so eins mit der göttlichen Schwingung, so seid ihr mit dem Schöpfergott selbst zu einem verschmolzen und aufgestiegen. Ihr werdet dann nicht mehr wiedergeboren, sondern lebt ewig in seiner Göttlichkeit. Ihr seid ein Tropfen, der in den unendlichen Ozean nach Hause zurück gekehrt ist.“

Aus dem DAO

Buch-Vatikan
Buch-Vatikan

Schon mal vormerken…..

  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: TWENTYSIX; Auflage: 1 (27. Juni 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3740731044
  • ISBN-13: 978-3740731045

https://www.amazon.de/Das-verlorene-Wissen-deiner-Seele/dp/3740731044/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1499530001&sr=1-1&keywords=das+verlorene+wissen+deiner+seele

Das verbotene Wissen der Kelten

ISBN 978-3-7407-2802-1

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID55486721.html

Slawisch-arische Weden, Anastasia und das Schwarze Buch

Begründer und aktueller Führer der Bewegung ist der Russe Alexander Hinewitsch (geb. 19.9.1961 in Omsk). Er bezeichnet sich seit 1985 als Hoher Priester.

Alexander Hinewitsch studierte am Omsker Polytechnischen Institut, befasste sich dann aber lieber mit Esoterik und Ufo-Studien, bevor er 1992 seine eigene Kirche gründete. Zuvor wurde er auch als Wunderheiler durch angebliche Massenheilungen bekannt. Hinewitsch ist auch Anhänger der Lehre der Telegonie und lehnt die Evolutionstheorie ab.

Die vollständige Bezeichnung der Bewegung lautet auf englisch Ancient Russian Ynglist Church of the Orthodox Old Believers – Ynglings. Der Sitz der Bewegung ist Omsk in Russland.

Die slawisch-arischen Weden sind Texte von Hinewitsch, die als „wiederentdeckte Religion“ aus nicht schriftlich belegbaren Mythen, Märchen und einer eklektischen Sammlung echter spiritueller Schriften bestehen. Auch Vorstellungen von hypothetischen Besuchen von Außerirdischen werden mit einbezogen.

Slawisch-arische Weden („russische Weden“), das „schwarze Buch“ von Sektengründer Alexander Hinewitsch

Der Haupttempel der Sekte ist in Omsk der Wedische Perun-Tempel. Der aus Holz gebaute Tempel soll angeblich bereits 1802 gebaut worden sein und brannte Ende der 2000er Jahre nieder. Aktuell ist ein neuer Tempel aus Stein im Bau. In der Bewegung gibt es anweisende Hohepriester sowie als „Synode“ einen Ältestenrat. Die Priester sind in vier Kategorien eingeteilt: Wanderprediger/priester, Tempelpriester, Zauberer und Beichtväter. Organisiert wird offenbar auch eine Sonntagsschule, die Kindern „arischer und slawischer Geburt“ vorbehalten ist. Einnahmen werden durch Bücherverkauf und den Verkauf von Videos generiert. Feiertage sind den verschiedenen Gottheiten gewidmet.

Im deutschsprachigen Raum findet die Bewegung Akzeptanz in kleinen Teilen der deutschen Siedlerbewegung (Anastasia) und einer Gruppierung um Frank Willy Ludwig aus Brandenburg, den Begründer einer dazu passenden slawisch-arischen Organisation mit Namen Urahnenerbe Germania (UAE).

Obwohl Anhänger der Bewegung und ihr Begründer Hinewitsch sich auf angeblich 40.000 Jahre altes Wissen und Traditionen berufen, kann der Anfang der Hinewitsch-Weden in den Jahren 1990-1991 angenommen werden. Die Bewegung wurde als Ynglism-Religion im Jahr 1992 in Russland offiziell gegründet und am 3.7.1998 als eine Religionsgemeinschaft offiziell in sibirischen Omsk registriert.

Inhaltlich wird eine mythische Geschichte der großen weißen „Rasse“ erzählt, die Slawen und Arier (laut Legende Da´Arier, H´Arier, Swjatorussen und Rasseni, die Nachfolger der Himmelsfamilie) umfasst. Die auserwählten weißen Rassen seien der Legende von Hinewitsch nach vor 600.000 Jahren als Außerirdische von vier verschiedenen Sternen auf die Midgard-Erde gekommen, darunter vom Sternbild großer Bär. Heutige Menschen seien Nachfahren von Menschen, die auf Hyperborea, einem inzwischen versunkenen sagenhaften Land nahe des Nordpols, gelebt hätten. Später seien sie von Hyperborea nach Belovodye (Sibirien) zwischen Irtysh und dem Fluss Obi gezogen. In Schweden hätten dann die Ynglings Königsdynastien die Mitteilungen der Vorfahren verfasst. Menschen anderer Hautfarbe seien hingegen von den Angehörigen der weißen Rassen erst vor 100.000 bis 160.000 Jahren auf die Erde geholt worden.

Für Anhänger der Bewegung ist das „Yngly“ von zentraler Bedeutung. Es soll sich um eine Urkraft handeln, aus der der Kosmos entstanden sei. Die gemeinten slawisch-arischen Wedentexte (auch Heiligen Schriften der Großen Rasse) seien in Wirklichkeit die eigentlichen Veda-Texte des Hinduismus. Auch gebe es die Schrift oder Sprache Sanskrit nicht. Vielmehr handele es sich bei Sanskrit um einen „alten russischen Dialekt“, der heute noch in Sibirien gesprochen werde. Die in den Religionswissenschaften bekannten hinduistischen Veden und die zarathustrische Avesta seien daher auch Fälschungen. Das russische Buchoriginal zu den slawisch-arischen Weden ist ein Buch mit schwarzem Einband.

In der Bewegung gibt es auch ein Verbot der Ehe zwischen Menschen unterschiedlicher Rassezugehörigkeit. Zu den Riten gehören besondere Handzeichen sowie das Singen von Hymnen.

Wenn von slawisch-arischen Weden (Veden, auch russische Weden) oder von in diesem Zusammenhang genannten „schwarzen Büchern“ die Rede ist, so sind damit Texte von Hinewitsch gemeint. Hinewitsch verbreitet seine neue Religion mit der Behauptung, kurz vor dem Jahr 2000 von Unbekannten geheime 40.000 Jahre alte „Weden-Texte“ erhalten zu haben und an Orte geführt worden zu sein, wo er diese habe einsehen können. Er behauptet, dass die ihm überlassenen Originaltexte auf Goldplatten eingraviert oder auf Baumrinden oder Papyrusrollen gezeichnet worden seien. Aufbewahrt worden seien die Texte der Legende nach an geheimen Orten in Höhlen durch so genannte Wächter („Heilige der Uralten Weisheiten“). Die Originale seien in „mehrdimensionaler“ Runenschrift verfasst worden (laut Legende h´Arische Runnika / Karune), die aber nur von eingeweihten Priestern lesbar seien.

Außenstehenden sind die Originale unzugänglich, was auch in Kreisen der Anhängerschaft zu Kritik führte und die Glaubwürdigkeit in Frage stellte. Hinewitsch behauptet, seit der Entgegennahme dieser Texte dieselben ins Russische zu übersetzen. Inzwischen sollen auch Übersetzungen in deutscher Sprache im Umlauf sein. Seine slawisch-arischen Weden erschienen als „schwarzes Buch“ aber erst 2006.

https://www.slawischarischeweden.de/

Bestandteile der religiösen Schriften sind eine ältere fiktionale „Heilige Schrift des Buch von Veles“ sowie eine Übersetzung der isländischen, angeblich 40.000 Jahre alten Ynglingsaga.

Wie es sich für eine zünftige Religion gehört, gibt es hier auch die „Guten“ und die „Bösen“….

…und dann gibt es noch „Anastasia“…

Anastasia

Die Anastasia-Bücher erwecken den Eindruck, ein authentischer Erfahrungsbericht zu sein. Das ist Kalkül. Wer ist Anastasia? Sie ist eine Fantasiegestalt, und Megre ist ihr Erfinder. Die ausführlichen Schilderungen der Begegnungen des Erzählers mit Anastasia, in denen sie ihr Wissen teilt, gewähren Einblicke in das geheimnisvolle Leben ihrer Kultur. Dass Anastasia mit ihm eine Familie gründet und ihm gar ein Mädchen und einen Jungen schenkt, verstärkt den Eindruck, wonach es sich bei ihr um eine real existierende Person handeln würde. Im vierten Band wird dies explizit behauptet.

Und so gibt es einzelne Anhänger, die von der tatsächlichen Existenz dieser geheimnisvollen sibirischen Frau überzeugt sind. Die Fakten sprechen klar dagegen: In einem Gerichtsprozess in Sankt Petersburg gegen eine Frau, die sich als Anastasia ausgegeben hatte, musste Megre zugeben, dass die Hauptfigur seiner Bücher eine „künstlerisch erschaffene Gestalt“ sei.

Im Zentrum steht die blonde Anastasia, die auch als gottähnlicher Mensch beschrieben wird. Sie sei Botschafterin eines uralten Volkes, dessen Nachkommen auch heute noch in der Taiga lebten. Sie sei von der Zivilisation unbeeinflusst und verfüge über „paranormale“ Fähigkeiten, die der moderne Mensch weitgehend verloren habe. Dazu zählt besonders ihr „Strahl“, der es ihr erlaube, andere Menschen zu wärmen, zu heilen und gar deren Willen zu beeinflussen.

Der Erzählung zufolge wurde Anastasia 1969 am Fluss Ob geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern wurde das Mädchen von ihrem Großvater und Urgroßvater erzogen, die in der sibirischen Taiga als Einsiedler lebten. Anastasia lebt in der Tradition der angeblichen „wedrussischen“ Urkultur, die es bereits in der Alten Rus gegeben hätte und die noch heute als hoch entwickelte, aber „nicht technokratische“ Kultur abgesondert von der restlichen Welt existiere. Sie sei klug und allwissend und lebe in einer Art Erdhöhle in einem Waldgebiet in der Taiga. Dort könne sie aufgrund ihrer Fähigkeiten mit Tieren kommunizieren, laufe nackt oder halb nackt herum und ernähre sich von Zedernnüssen, Beeren und Pilzen. Eichhörnchen sollen für sie die Vorräte für den Winter sammeln. Von Sex halte sie nur etwas, wenn er der Fortpflanzung diene, nichtsdestotrotz lässt sie sich der Erzählung folgend aber auf ein Liebesabenteuer mit dem alternden Geschäftsmann und Autor Megre ein. Anastasia offenbart ihm vielerlei esoterische Geheimnisse……

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Die keltisch-druidische Spiritualität ist frei, ungebremst, funkelnd und energiesprühend….. Sie bindet das wirkliche Leben in der Materie übergangslos mit ein. Es gibt hier keine duale Trennung von „gutem Geist“ und „pöhser Materie“. Die Materie und das Leben an sich sind höchster Ausdruck der Entfaltung des Geistes! Und mit Religion hat das gar nichts zu tun…….

Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: TWENTYSIX
Auflage: 1 (20. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3740728027
ISBN-13: 978-3740728021

E-Book: ISBN 9783740793203

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Die Keltisch-Vedischen Parallelen…..

Die Keltische Hochkultur verbreitete sich im ersten Jahrtausend v.u.Z. von ihrem Zentrum in Mitteleuropa aus in ganz Europa. Die Verbindung von Technologie, Waffen und Spiritualität machte sie ihren Nachbarn überlegen. Sie waren auch hervorragende Landwirte, Straßenbauer, Händler und Erfinder eines schnellen, zweirädrigen Wagens.

Nach anfänglicher Überlegenheit (Keltische Verbände eroberten um 380 v.u.Z. Rom) kamen die Kelten ab dem 2 Jht. v.u.Z. in die Defensive. Um 50 v.u.Z. verloren sie die Entscheidungsschlacht in Alesia (Südfrankreich) nach einem siebenjährigen, erbarmungslosen Krieg mit dem Imperium. Cäsar hatte es geschafft. Der imperiale Egowahn nahm seinen Lauf…..

Das keltische Europa geriet in Konkurrenz zum sich entwickelnden römischen Imperium. Dieses war völlig konträr zum keltischen Ansatz strukturiert, zentralistisch, monarchisch und auf kriegerische Expansion mit anschließender Ausbeutung der so gewonnenen Kolonien ausgerichtet. Es entwickelte sich eine Führungsschicht des Geldadels.

Was war das für eine Kultur, was waren ihre Wurzeln und was machte sie so stark?

Das Keltische Europa
Das Keltische Europa

Es wird nicht so wirklich verbreitet, aber mit der keltischen Kultur einher ging ein weltweiter Handel, nicht nur mit der europäischen Nachbarschaft, nein auch mit Ägypten, Indien, China, Karthago und Mykene. Schon 1200 v.U. Z. sicherten sich „protokeltische“ Stämme in einer Schlacht an der Tollense (Norddeutschland) den Bernsteinhandel von der Ostsee bis nach Ägypten.

Es ist eigentlich ganz normal, daß man mit dem Handel auch kulturelle Elemente austauscht oder zumindest schon mal zur Kenntnis nimmt. In der vorimperialen Zeit war die Spiritualität so ziemlich weltweit eine eher ganzheitliche Naturspiritualiät und noch gar nicht machtvoll von dualem Gedankengut dominiert.

Das ursprüngliche Keltentum – vor der Anpassung an das Imperium – basiert auf einem anderen Humanismus, auf einer anderen Art, die Dinge zu sehen, auf einer anderen Art, zu leben, auf einer anderen, ganzheitlich-integralen Methode, zu denken. Nachdem man dieses integrale Weltbild 2000 Jahre lang massiv und mit allen verfügbaren Mitteln unterdrückt hat, wäre es an der Zeit, dort wieder anzuknüpfen. Mir scheint, es ist überlebenswichtig.

Der vornehmste und konzentrierteste Ausdruck des Keltentums war das Druidentum. Aufgrund der berühmten Reaktion von Brennus, dem Führer der Gallier auf dem Zug durch Griechenland, als er in jenem Tempel auf das Bild zweier griechischer Götter stieß, darf man sicher sein, daß die Druidenlehre keine Darstellung der Gottheit in Menschengestalt zugelassen hat. Wenn man Diodor von Sizilien (Fragm. XXII) glauben will, ist es im Grunde völlig ausgeschlossen, daß die Kelten ihre Götter in dieser Form hätten darstellen können.

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Die Einheit in der Dreiheit

Er sagt nämlich: »Brennus brach in Lachen aus angesichts der Tatsache, daß man den Göttern menschliche Gestalten zugemutet und sie aus Holz und Stein hergestellt hatte.« Diese Passage läßt keinen Zweifel zu. Aus dem Verhalten von Brennus spricht einerseits die Ablehnung einer menschlich-figürlichen Darstellung der Götter und andererseits die Unmöglichkeit, sie sich überhaupt als menschliche Wesen vorzustellen.

Wer sind aber dann diese göttlichen Gestalten, die sich in den mythischen Erzählungen organisieren, bekämpfen, berauschen, begatten und töten? Wenn man an die Reaktion des Brennus denkt, dann können dies konsequenterweise keine Götter sein.

Die keltische Kultur begann in ihren Ursprüngen so vor etwa 3000 Jahren, es kann auch schon viel früher gewesen sein. Da wanderte ein unbekanntes Volk wohl aus dem Nordosten kommend in Mitteleuropa ein. Ohne großartige kriegerische Aktivitäten vermischte es sich mit der dort ansässigen Megalithkultur. Es entwickelte sich eine gemeinsame protokeltische Kultur.

Hier will ich jetzt mal die Parallelen zur Indisch-Vedischen Kultur hervorheben, basierend auf einer Arbeit von Peter Tremayne (Pseudonym des englischen Historikers und Keltenforschers Peter Berresford Ellis)

Die Keltisch-Vedischen Parallelen

Celtic-Vedic-Connection
Celtic-Vedic-Connection

Es ist ein Ergebnis der neueren Forschung, daß sich die erstaunlichen Ähnlichkeiten der keltischen und vedischen Kutur offenbarten.

Die keltischen Druiden und die Brahmanen der hinduistischen Religion weisen eine erstaunliche und überraschende Verwandtschaft auf. Es sieht so aus, als ob sich hier die gemeinsame indoeuropäische Wurzel so vor ungefähr 5000 jahre zu verzweigen begann. Erst in den letzten Jahrzehnten der Keltenforschung hat man begonnen das volle Ausmaß der Verwandtschaft zwischen keltischer und vedischer Kultur zu erkennen.

Die Kelten waren die erste Hochkultur in der aufgezeichneten Geschichte der Zivilisationsentwicklung nördlich der Alpen. Zur Zeit der größten Audehnung, im 3. Jaht. v.u.Z., erstreckte sich das keltische Europa von Irland im Westen bis hin zu türkischen Zentralebene im Osten. Das heutige Belgien im Norden bis Cadiz in Südspanien. Und über die Alpen bis in die italienische Po-Ebene. Sie wurden auch in polnischen Gebieten, in der Ukraine und nach den erstaunlichen jüngsten Entdeckungen tauchten keltische  Mumien in der chinesischen Provinz Xinjiang in Verbindung mit den Tocharian-Texten auf! Sie bewegten sich sogar so weit östlich wie in das Gebiet nördlich von Tibet.

Reste der einst großen keltischen Zivilisation findet man heute in Irland, Schottland und bei den Walisern, Cornen und Bretonen. So finden sich die Überlebenden der Jahrhunderte dauernden ethnischen Säuberung des röm. Imperiums am nordwestlichen Rand Europas. Nur mehr 2,5 Millionen Menschen sprechen eine keltische Sprache als ihre Muttersprache.

Aber auch in Zentraleuropa haben sich keltische Minderheiten behauptet. Auch findet man einiges an keltischen Kultur-Resten im gesamten Alpengebiet bis weit in den süddeutschen Raum hinein. Und nicht zuletzt haben die Kelten auch ds Christentum als „Buchreligion“ mit der Trinität und der „Gottesmutter“ bereichert – anders hätte man das in Mitteleuropa nicht „verkaufen“ können.

Ausgehend von der Verbindung von Megalithkultur, vedischen Einflüssen und auch der ägyptischen Theologie und der einheimischen Naturreligiosität entwickelte sich das Druidentum – aber eben nicht als „Priestertum“ im heutigen oder im imperialen Stil. Sie waren die intellektuelle Klasse der alten keltischen Gesellschaft. Sie waren Richter, Rechtsanwälte, Ärzte, Botschafter, Ingenieure, Metallurgen und ebenso wie die Brahmanen im vedischen Bereich auch spirituelle Führer.

Erst die römisch-imperiale und später die christliche Propaganda verwandelten sie in Schamanen, Magier und Zauberer.

Die Gelehrten der immerhin weithin bekannten alexandrinischen Schule beschrieben sie in einer ähnlichen Funktion wie die vedischen Brahmanen.

So betrachtet erkennt man in dem Wort „Druide“ zwei keltische Wurzeln, die ihre parallelen in Sanskrit haben. Da ist einmal „vid“ für Wissen, in Sanskrit „veda“ und der erste Teil „Dru“ keltisch und auch in Sanskrit für Eintauchen. Zusammen ein schönes Bild: Der Druide als einer, der „in Wissen eingetaucht“ war…..

Nachdem Irland einer der wenigen Bereiche der keltischen Welt war, die nicht von besetzt wurden und demnach bis zum 5. Jht. u.Z. auch nicht von der lateinischen Kutur beeinflusst war, findet man genau da die größte Verwandtschaft zur vedischen Kultur.

Der Harvard-Professor Calvert Watkins, einer der führenden Sprachenexperten, hat darauf hingewiesen, daß das Altirische innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie eine außerordentlich archaische und konservative Tradition darstellt. Seine nominalen und verbalen Systeme sind weit näher an der Indogermanischen Muttersprache als Griechisch oder Latein. Die Struktur der alten irischen Sprache kann eher mit dem vedischen Sanskrit oder dem Hethitischen des Alten Reiches verglichen werden.

Dies gilt nicht nur im Bereich der Linguistik, sondern auch in Rechts- und sozialen Bräuchen, in der Mythologie und in der traditionellen musikalischen Form. Viele überlieferten irischen und walisischen Mythen zeigen bemerkenswerte Ähnlichkeiten zu den Themen, Geschichten und sogar Namen in der Saga der indischen Veden. Man kann beinahe endlos Vergleiche anstellen.

„Danu“ wurde bei den alten Kelten als eine „Muttergöttin“ angesehen. Die irischen Götter und Göttinnen waren die Tuatha De Dannan (Kinder der Danu). Danu war das göttliche Wasser, das sich in dem großen heiligen Fluss Danuvius auf die Reise machte – heute Donau genannt. Viele europäische Flüsse tragen den Namen Danu-Rhone (ro-Dhanu, Große Danu) und es gibt mehrere Flüsse mit Namen Don. Flüsse und Quellen waren in der keltischen Welt heilig und Orte, wo man Votivgaben übergibt oder Beerdigungen durchführt. Die Themse, die durch London fließt, trägt immer noch ihren keltischen Namen, vom Tamesis, dem dunklen Fluss – übrigens gleichen Namens wie Tamesa, ein Nebenfluss des Ganges. In Sanskrit bedeutet Danu auch „Göttliches Wasser“ und „Feuchtigkeit“.

Auch die keltische Kosmologie ist eine Parallele zur vedischen Kosmologie. Alte keltische Astrologen verwendeten ein System auf der Basis von siebenundzwanzig Mondhäusern – im vedischen Sanskrit „Nakshatras“. König Ailill von Connacht, Irland, hatte wie der Hindu Soma einen kreisförmigen Palast mit siebenundzwanzig Fenstern, durch die er auf seine siebenundzwanzig „Sternfrauen“ schauen konnte.

Der berühmte keltische Coligny Kalender aus dem ersten Jht. v.u.Z. entdeckt 1897, zeigt große Verwandtschaft zu vedischen Kalenderberechnungen. In einer aktuellen Studie hierzu weist der Astronom und Keltenforscher Dr. Garret Olmsted nach, daß der im ersten vorchristlichen Jahrhundert hergestellte Kalender auf Berechnungen aus dem elften vorchristlichen Jahrhundert basiert!

Eine weitere faszinierende Parallele ist, daß sowohl die alten Iren als auch die Hindus den Planeten Merkur mit dem Namen „Budh“ bezeichnen. Der Stamm budh erscheint in allen keltischen Sprachen wie auch im Sanskrit für „Sieger“, „Gabe der Lehre“, „erreicht“, „erleuchtet“, „erhaben“ usw. Die Namen der berühmten keltischen Königin Boudicca (Britannien, 1. Jht. u.Z.) und von Jim Bowie (Texas, Alamo, 1796-1836) enthalten die gleiche Wurzel. Buddha ist das Partizip des gleichen Sanskrit Wortes – „der erleuchtet ist“.

Für Keltenforscher ist die Welt der Druiden viel aufschlussreicher und spannender als alle Erfindungen der sogenannten modernen „Neodruiden“. Da nützt es auch nichts, wenn sie ihre Aktivitäten mit großer Aufrichtigkeit betreiben.

Wenn wir alle in Harmonie leben wollen, verbunden miteinander und mit der Natur und dem Kosmos, dürfen wir unser keltisches Erbe nicht vergessen! Die keltischen Sprachen und die keltische Kultur stehen heute am Rande des Aussterbens. Das ist kein natürliches Phänomen, sondern Ergebnis von jahrhundertelangem politisch motiviertem Völkermord.

Wir suchen heute verzweifel nach einem „spirituellen Bewußtsein“ – wir müssen das nicht neu erfinden! Es ist sicher weit besser, uns an die alte Weisheit der Kelten zu erinnern und diese intakt zu halten. Dabei kann uns die „indische Verwandtschaft“ als gute und natürliche Verbündete zur Seite stehen.

Amairgen-Text
Amairgen-Text

Amairgen war der „erste Druide“, der nach Irland kam. Ellis sagt, in diesem Lied hat Amairgen sein eigenes Wesen mit einem philosophischen Ausblick subsummiert, wie er auch in der hinduistischen Bhagavad Gita vorkommt. Es ist auch ganz ähnlich zu dem älteren Sri Rudra Gesang aus der Yajurveda.

Krishna-Text
Krishna-Text

Es gibt noch viele weiter Parallelen zwischen der keltischen und der vedischen Kultur. Im einzelnen nachzulesen hier:

Sanskriti: The Celtic-Vedic Connection

Mehr über das verlorene Wissen:

Das Buch
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Jetzt im Handel!

Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: TWENTYSIX
Auflage: 1 (20. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3740728027
ISBN-13: 978-3740728021

E-Book: ISBN 9783740793203

https://www.booklooker.de/app/detail.php?id=A02h0acA01ZZQ&pid=76312&t=mf47wstfmc85hehf

https://www.amazon.com/Das-Verbotene-Wissen-Kelten-German/dp/3740728027

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Im Anfang war das Wesen, das nicht genannt werden kann (LaoTse)

Schöpfungsgeschichte – mal einigermassen realistisch…….

Ein für die Weisen aller Kulturen uraltes, für die Naturwissenschaft jedoch ein völlig neues Naturverständnis kristallisiert sich heraus: Das einer beseelten, polaren Welt, in der es keine „tote“ Materie gibt. Es ist eine nach wissenschaftlich nachvollziehbaren Gesetzen geformte, lebendige Schöpfung aus dem Geist.

Im Anfang war das Wesen, das nicht genannt werden kann. Es ist nicht „Gott“, obwohl man es als göttlich bezeichnen könnte. Es enthält „Alles, was Ist“, was wir als Universum bezeichnen und auch das, was wir uns gar nicht vorstellen können. Dieses „Wesen“ ruht in sich selbst.

Im Anfang war das „Wesen“ – unnambar, unbegreifbar – das Wesen, das nicht genannt werden kann……

Als es noch keine Zeit und keine Materie gab, faßte das „Wesen“ den Entschluß, sich auszudrücken – der Beginn dessen, was wir Universum nennen. Die Zeit begann, das „Wesen“, die ursprüngliche Trinität, gedacht als „Gott“ und „Göttin“ in göttlicher Einheit,

Trinity

brachte zwei weitere Wesen hervor, eines eher weiblich gepolt, das andere eher männlich gepolt, die Geburt der Polarität, Plus und Minus, Nordpol und Südpol genannt, die Voraussetzung für die Entstehung von Materie war geschaffen. Vielleicht verursachte das Auftreten von Polarität sogar den Urknall, so es den wirklich gegeben hat. So entsteht erstmals Materie, das „Wesen“ beginnt, sich auszudrücken. Die Ausdruckskraft des Wesens bringt nach und nach immer komplexere und kompliziertere Ansammlungen von Materie hervor, das Universum entsteht, immer im Gleichgewicht gehalten von der Urkraft der Polarität.

Ich Bin - Kreuz
Ich Bin – Kreuz

Polarität entstand – und mit ihr entstand die Spannung, etwas hervorzubringen – Schöpfungskraft…..

Ohne seine "Einheit" aufzugeben, teilte es sich - Polarität entstand
Ohne seine „Einheit“ aufzugeben, teilte es sich – Polarität entstand

Die Wechselwirkung der Materie ließ aus den Polen etwas Drittes entstehen – Materie, und aus der Materie das Leben…..

Die Wechselwirkung der Materie ließ aus den Polen etwas Drittes entstehen - Materie und das Leben.....
Die Wechselwirkung der Materie ließ aus den Polen etwas Drittes entstehen – Materie und das Leben…..

Um sich noch besser ausdrücken zu können, brachte das „Wesen“ nun das Leben ins Spiel. Lebensformen entwickelten sich, wiederum getrieben von der Kraft der Polarität, die sich nun sehr viel komplexer als Sexualität ausdrückt. Die Liebe des „Wesens“ zu sich selber zeigt sich in den höheren Formen der Erotik, der Selbstliebe und der transpersonalen Nächstenliebe wie auch in der reinen, klaren, bedingungslosen Liebe als höchste Erscheinungsform.

Immer ist „Alles, was Ist“ Ausdruck oder Brennpunkt des „Wesens“, fraktaler Teil des Ganzen.

Über Äonen wurde die Materie immer komplexer, das Leben immer vielfältiger – und es entstanden Mann und Frau als derzeit höchste Form von Polarität…..

Der so entstandene „Mensch“ ist somit derzeit das wohl am höchsten entwickelte Fraktal des „Wesens“, was ja auch in den Weltreligionen öfters erwähnt wird. Ein fraktales System besteht aus dem einen Ganzen und strukturiert sich in selbstähnlichen Elementen bis in die kleinste Einheit.

Das bedeutet, daß sich das Eine bewußtsein in allen Fraktalen des Systems wiederfindet. Je „kleiner“ die Fraktale, um so „unschärfer“ ist die Information – aber sie ist trotzdem im Wesentlichen immer dieselbe.

https://merlins-blog.de/shiva-shakti-polaritaet33

In diesem System ist „Der Mensch“ bestehend aus dem weiblich gepolten Teil, der Frau und aus dem männlich gepolten Teil des Mannes zusammen „Eins“, fraktales Spiegelbild der ursprünglichen Trinität.

Trinity
Dreieinigkeit – vor 3200 Jahren

In der derzeitigen Entwicklungsphase hat sich allerdings die Selbstliebe zum „Egowahn“ entwickelt, die Möglichkeiten der Machtentfaltung des Einzelnen (halben) Individuums werden über die Interessen der ganzheitlichen Entwicklung gestellt und mit Gewalt durchgesetzt. Das Bewußtsein der Polarität und der ursprünglichen Trinität wird gezielt durch duales Denken und vorsätzliches Trennen der Pole verschleiert, die weitere Entwicklung blockiert. Das „Wesen“ wird sich das nicht lange gefallen lassen, da werden „wir“ bald was lernen müssen.

Aufklärung 2.0 – Das Neue Bewusstsein

Das Buch
Das Buch

Jetzt im Handel!

Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: TWENTYSIX
Auflage: 1 (20. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3740728027
ISBN-13: 978-3740728021

Jetzt auch als E-Book: ISBN 9783740793203

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Pfingsten – Die Sache mit den Feuerzungen….

Pfingsten – wird mit dem „Heiligen Geist“ in Verbindung gebracht, der den Menschen zu plötzlicher Erkenntnis verhilft. Das haben wir derzeit dringender nötig, als je zuvor.

Die Zeit der Aufklärung war eine Zeit der Entwicklung von Vernunft, basierend auf dem Intellekt des Menschen. Und das geht gerade mit Karacho den Bach runter……

Mögen die Feuerzungen der Erkenntnis zu euch kommen!

Leider ist der Intellekt der beste Freund vom Ego – deshalb haben wir derzeit ein gravierendes Ego-Problem, Ego-Wahnsinnige sitzen an allen Stellen der Macht, weil sie einen unstillbaren Drang nach Macht und Einfluss haben, wie sich eben Nicht-Egowahnsinnige gar nicht vorstellen können…..

Und weil sie so schlau sind, wollen sie uns wieder zurück in die Zeit der Inquisition, Frauenmissachtung und Kindersex führen……. Das Programm läuft schon auf vollen Touren, die „Aufklärung“ bleibt auf der Strecke…….

Es ist deshalb jetzt dringend Not-Wendig, die Kontrollinstanz für das Ego zu aktivieren: DAS BEWUSSTSEIN. Dazu müssen wir „nur“ das duale Denken überwinden und so schnell wie möglich lernen, wie man ganzheitlich non-dual denkt. Der Verstand und sogar das Ego werden es akzeptieren – wenn sie es verstanden haben.

Aufklärung 2.0
Aufklärung 2.0

Wenn man davon ausgeht, daß „das Universum“ holografisch-fraktal strukturiert ist und obendrein die Quantentheorie sagt, daß „Teilchen“ – also Fraktale des ganzen – sowohl Masse- als auch Welleneigenschaften haben, also zugleich beides SIND, dann ist auch unser „Höheres Selbst“ Teil des Ganzen und fähig, den Gesamtzusammenhang zu begreifen – Nicht zu verwechseln mit intellektuellem Verstehen! Es ist „nur“ unser aufgeblasenes Ego mit seinem Freund, dem superschlauen Intellekt, das der Erkenntnis im Wege steht. Schiebt man die beiden mal bissl beiseite, kann man das Höhere Selbst nicht nur bemerken, sondern ebenso begreifen, daß das unser wirkliches Selbst, unser wirkliches Wesen IST. ES spricht zu uns, zu unserem Verstand, wenn man es bloß hören will…..

Ich Bin - Kreuz
Ich Bin – Kreuz

Ich Bin dein wirkliches Wesen, das ruhig wartet und beobachtet, weder Zeit noch Raum unterworfen. Ich Bin das Ewige und fülle allen Raum. Ich warte einfach, bis du mit deinen kleinen menschlichen Torheiten und Schwächen, mit deinen eigennützigen Sehnsüchten, Bestrebungen und Klagen fertig geworden bist, weil Ich weiß, daß das zur rechten Zeit kommen wird. Müde, entmutigt und demütig wirst du dich Mir zuwenden und Mich bitten, die Führung zu übernehmen – aber schon mit der Ahnung, daß Ich dich ohnehin immer geführt habe. Ich warte – doch während des Wartens habe Ich tatsächlich alle deine Wege geleitet, habe Ich alle deine Gedanken und Handlungen dahin inspiriert, daß du mich schließlich auch mit deiner ganzen Persönlichkeit bewußt anerkennen kannst.

Tief in deiner Seele – BIN ICH. Da bin ich mit all deiner Freude und deinem Leiden, mit deiner Bosheit, deinen Erfolgen und Fehlern. Ich bin in deinem Frevel gegen deinen Bruder oder gegen Gott – wie du glaubtest.

Was immer du erlebt hast, ob du dich verirrt hast, vorwärts geschritten bist, seitwärts abgedriftet oder dich rückwärts überschlugst – Ich war es, der dich da durchgetragen hat. Ich habe dich in der Dunkelheit durch eine Ahnung von Mir vorwärts gelockt. Ich habe dich durch eine Vision von Mir in einem bezaubernden Antlitz gelockt oder in einem schönen Körper, in einem berauschenden Genuß oder in übermächtigem Ehrgeiz.

Ich bin dir im Gewand der Sünde oder Schwäche erschienen, in der Gier oder der Sophisterei. Ich habe dich zurückgetrieben in die Arme des Gewissens, um dich in seinem schemenhaften Griff zappeln zu lassen, bis du seine Machtlosigkeit erkanntest und dich voller Abscheu erhobst und mit dieser neuen Erkenntnis hinter Meine Maske blicken konntest. Ja, Ich veranlasse dich, alles zu tun, und wenn du es verstehen kannst: Ich bin es, der alles tut, was du tust, und auch alles, was dein Bruder tut. Denn das in dir und in ihm, das was IST, bin ICH, Mein Selbst. Ich bin der Geist, die belebende Ursache allen Seins, allen Lebens, des Sichtbaren wie des Unsichtbaren. Es gibt nichts Totes, denn ICH, das alles umfassende Eine, bin ALLES, was IST. Ich bin unendlich und absolut uneingeschränkt.

Alle Intelligenz, die es gibt, entspringt Meinem Geist; alle Liebe, die ist, strömt aus Meinem Geist; alle Macht, die es gibt, ist nur Mein Wille in Aktion. Die dreifaltige Kraft, die sich als alle Weisheit, alle Liebe, alle Macht manifestiert – die alle Formen zusammenhält und hinter und in allen Ausdrücken und Phasen des Lebens ist – diese dreifaltige Kraft ist die Manifestation Meines Selbstes in Tätigkeit oder im Zustand des Seins.

Nichts kann SEIN, ohne irgendeine Phase von MIR zu manifestieren und auszudrücken, der Ich nicht nur der Bildner aller Formen bin, sondern auch im Inneren einer jeden Form wohne, im Inneren des Menschen, des Tieres, der Blume, des Steines. Im Inneren von Allem lebe, bewege und BIN ICH und habe Mein Sein. Aus dem Inneren eines Jeden sende Ich jede Phase von Mir aus, die Ich auszudrücken wünsche und die in der sichtbaren Welt als ein Stein, eine Blume, ein Tier, ein Mensch zu Wirklichkeit wird.

Nein, es gibt absolut nichts, was nicht ein Teil von Mir ist, ewig geführt von Mir, dem einen unendlichen SEIN. Du wirst bald erkennen: es gibt keine Individualität getrennt von Meiner Individualität, und in jeder Persönlichkeit wird Mein göttliches Wesen zum Ausdruck kommen. Ja, du wirst bald einen Schimmer Meines allumfassenden Seins wahrnehmen und in dir zu deiner Wirklichkeit reifen lassen.

Spiritualität, Religion und das wirkliche Leben

Spiritualität

Spiritualität (von lat. spiritus – „Geist, Hauch“ bzw. spiro – „ich atme“) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen.

Die Bedeutungsinhalte der Spiritualität sind vom weltanschaulichen Kontext abhängig, beziehen sich aber immer auf eine immaterielle, nicht sinnlich fassbare Wirklichkeit (Gott, Wesenheiten, etc), die dennoch erfahr- oder erahnbar ist (Erwachen, Einsicht, Erkennen) und die der Lebensgestaltung eine Orientierung gibt. Zu unterscheiden sind hier eine suchende Haltung von einer glaubend annehmenden bzw. einer wissend erkennenden Haltung.

Bewusst Sein

Bewusstsein ist ein oft benutztes Wort, wenn es um Spiritualität geht. Aber was genau ist Bewusstsein, wann ist jemand bewusst und damit auch spirituell?
Bewusstsein wird meistens mit Wissen verwechselt, ist tatsächlich aber viel mehr, nämlich das Ergebnis von Verstehen, Handeln und Empfinden, von Körper und Kopf, von Bauch und Intuition. Es ist erforderlich, etwas wirklich und tief zu verstehen und es darüber hinaus auch gefühlsmäßig zu erfassen und zu verarbeiten. Nur die konkrete Erfahrung über das Handeln führt dann zu echtem Verstehen und entsprechender Gefühlsprägung bzw. Gefühlserfassung. Spiritualität ist keine Beschränkung auf vergeistigtes Meditieren, sondern vielmehr aktives Leben mit Geist, Herz und Verstand!

Transzendenz

Ein im Zusammenhang mit Spiritualität fast ebenso häufig benutztes Wort wie Bewusstsein ist Transzendenz. Wer sich für spirituell oder esoterisch hält bzw. ist, nimmt dieses Wort gerne in den Mund. Es klingt in der Tat beeindruckend, doch was bedeutet es?
Lateinisch transcendere heißt so viel wie über etwas hinausgehen, überqueren, überwinden und erhöhen. Transzendieren bedeutet in Anlehnung an seine lateinischen Sprachwurzeln daher allgemein, etwas in eine höhere, geistigere Form zu bringen oder auch sich selbst in solche Sphären, Welten und Bewußtseinszustände zu begeben. Transzendent ist alles, was sich der normalen, sinnlichen Wahrnehmung entzieht. Engel beispielsweise sind daher transzendente Wesen. Transzendieren ist immer eine Form von nicht-intellektueller Vergeistigung und daher stets ein Akt der Spiritualität. Ein solcher Akt drückt Spiritualität aus und bewirkt sie zugleich.

Spiritualität und Selbst-Werdung

Spiritualität und Selbst-Werdung setzt voraus, dass vorher Ich-Werdung stattgefunden hat. Es gibt da keine Abkürzung. Viele Suchende betreiben Weltflucht, statt sich ihren Themen und verdrängten Ich-Wünschen zu stellen. Ich-Werdung ist sinnvoll, natürlich und gut. Nur wer in allen Ehren ein echter Mensch geworden ist und diese Schale bis zur Neige ausgetrunken hat, kann ein authentisches Selbst und echte Spiritualität entwickeln. Dass viele an dieser Schale hängen bleiben und nicht nur noch eine zweite und dritte haben wollen, sondern ganz viele Schalen – jedenfalls mehr als alle Anderen – ist ein anderes Problem.

Trotzdem, nur aus einem Saulus kann ein heiliger Paulus werden. Nur eine fertig entwickelte Raupe kann sich zu einem Schmetterling verwandeln. Nur wer ein Ich hat, hat etwas, das sich in ein Selbst verwandeln kann und nur ein stabiles Ich kann Werkzeug des Selbst werden. Wer spirituell leben und werden möchte, sollte sich fragen, ob er denn schon ein Ich geworden ist.

Das Selbst ist eine Art höheres Ich, deshalb wird es bisweilen auch Höheres Selbst genannt. Es ist im Gegensatz zum Ich das Ganze, es sieht das Leben aus einer höheren, ganzheitlichen Perspektive. Das Selbst ist der spirituelle Kern in jedem Menschen, manche definieren es auch als die Seele.

Das Höhere Selbst verhält sich zum Göttlichen wie ein Sonnenstrahl zur Sonne. Es ist ein kleiner, individueller göttlicher Funke, ein Fraktal des Göttlichen und ist Spiritualität. Es betrachtet die verschiedenen Leben wie Rollenspiele und ist sich ihrer aller gleichzeitig bewußt, da es multidimensional ist. Es ist nicht wie das Ich hypnotisch fixiert auf ein bestimmtes Leben. Das Selbst bringt das Ich „nach Hause“, es ist die Instanz in uns, die quasi von Berufs wegen spirituell orientiert ist und Spiritualität in allen individuellen Facetten verkörpert.

Zunächst nimmt das Ich Kontakt auf mit dem Selbst, dann beginnt es sich mit ihm zu identifizieren und letztlich wird es eins mit ihm. Das Ich wird jedoch auch in fortgeschrittenen Phasen nicht völlig aufgesogen. Solange man als Mensch lebt, geht es nicht ohne das Ich. Es wird mit zunehmender Spiritualität zwar immer mehr zum Gesandten, Diener und Ausführenden des Selbst, behält aber seine Individualität. Das ist, als ob das Sonnenlicht durch ein individuelles Prisma oder Brennglas fällt und dadurch gebündelt wird zu einem Brennpunkt des Göttlichen.

Das Göttliche ist Alles was IST

Das Göttliche ist Alles was IST, war und immer sein wird – deshalb ist das Selbst immer schon Teil des Ganzen. Das Selbst ist der innerste transzendente Teil von dir, der stets in Resonanz mit der Wahrheit ist, die Wahrheit erkennt und selbst Teil der Wahrheit ist. Der Teil in dir, der immer schon ist, war, und immer sein wird.

Deshalb brauchst du keinen anderen Lehrer oder Meister – hat dich dein höheres Selbst denn nicht immer mit Allem versorgt was Du je für deine Entwicklung gebraucht hast, sei es Buch oder Lehre, Lebensumstände oder Erfahrungen?

Dein göttliches Selbst in Dir das DU selber bist?

Aus meiner Sicht und meiner persönlichen Erfahrung ist also organisierte Religion in der Phase des EGO-Wahn begründeten Imperialismus ein Mittel zur Machtausübung, zur Beherrschung der Massen geworden. Daß das nicht immer so war, zeigen folgende Zitate aus den Urschriften der Weltreligionen und Philosophien. Moderne integrale Konzepte finden jedoch derzeit den Weg dahin wieder.

Die Vedischen Schriften

Die ASHTAVAKRA GITA ist ein alter Sanskrittext von höchstem Wissen und höchster Weisheit. Man schätzt sie auf etwa 500 v.u.Z. In der westlichen Welt ist diese Schrift nahezu unbekannt. “Wie kann Wissen erlangt werden? Wie kann Befreiung erreicht werden? Wie ist Nicht-Anhaftung möglich?” fragt König Janaka den Weisen Ashtavakra.

„Du bist weder Erde, noch Wasser, noch Feuer, noch Luft, noch Raum.

Du bist der Beobachter dieser fünf Elemente als Bewusstsein.

Dies zu verstehen, ist Befreiung.

Wenn Du dich von der Identifikation mit dem Körper befreist und entspannt in und als Bewusstsein verweilst, wirst Du in genau diesem Moment glücklich sein,

in Frieden, frei von Bindung.“

LaoTse – Tao Te King

Das Buch vom Weltgeschehen und seinem Wirken, eines der großen

Weisheitsbücher der Menschheit, verfasst etwa 600 v.Chr.

durch den chinesischen Weisheitslehrer Laotse:

„Das Wesen / das begriffen werden kann

Ist nicht das Wesen des Unbegreiflichen.

Der Name / der gesagt werden kann

Ist nicht der Name des Namenlosen.

Unnambar ist das All-Eine / ist Innen.

Nambar ist das All-Viele / ist Außen.

Begehrdenlos ruhen / heißt Innen erdringen.

Begehrdenvoll handeln / heißt beim Außen verharren.

All-Eines und All-Vieles sind gleichen Ursprungs

Ungleich in der Erscheinung.

Ihr Gleiches ist das Wunder / Das Wunder der Wunder

Alles Wunder-Vollen Tor.“

Die Lehre Buddhas

Gautama Buddha – Gautama Siddharta (auch: Gautama Shakyamuni oder Buddha Shakyamuni = aus dem Shakya-Klan), lebte etwa 600 Jahre vor Jesus. Es ist interessant, jedoch kaum bekannt, daß indische Könige buddhistische Missionare in alle Welt gesandt haben, um die Lehre Buddhas zu verbreiten. Auch zur Zeit Jesu war in Alexandria mindestens eine buddhistische Missionsstation.

„Buddhas Weisheit ist so weit wie der Ozean

und sein Geist ist voll von großem Mitgefühl.

Buddha selbst hat keine Form,

jedoch manifestiert er sich in Erhabenheit

und leitet uns mit seinem ganzen mitfühlenden Herzen

Seid Meister eures eigenen Geistes, Sinnes und Herzens.

Eines Menschen Geist macht ihn zum Göttlichen (Buddha), oder er macht ihn zu einer Bestie; fehlgeleitet durch Irrtum wird man zu einem Dämonen; erleuchtet – wird man zu einem Göttlichen. Deshalb beherrscht euren Geist und euren Sinn und laßt sie nicht vom rechten Pfad abweichen!“

Jesus

Joh 17,11

Vater, bewahre sie in Deiner göttlichen Gegenwart, die ich ihnen vermitteln durfte, damit sie eins sind, so wie Du und ich eins sind.

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Joh 10,30

Der Vater und ich sind untrennbar eins.

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Joh 17,21

Ich bete darum, daß sie alle eins seien, so wie Du in mir bist, Vater, und ich in Dir. So wie wir sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt, daß Du mich gesandt hast.

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Joh 17,22

Ich habe ihnen die gleiche Herrlichkeit gegeben, die Du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie Du und ich.

—————————————-

Plotin

Plotin, 205 bis † 270 war ein antiker Philosoph. Er war der Begründer und der bekannteste Vertreter des Neuplatonismus. Ab 244 lebte er in Rom, wo er eine Philosophenschule gründete, die er bis zu seiner tödlichen Erkrankung leitete.

Plotin betrachtete sich nicht als Entdecker und Verkünder einer neuen Wahrheit, sondern als getreuen Interpreten der Lehre Platons, die nach seiner Überzeugung im Prinzip bereits alle wesentlichen Erkenntnisse enthielt. Sie bedurfte aus seiner Sicht nur einer korrekten Deutung mancher strittiger Einzelheiten und der Darlegung und Begründung bestimmter Konsequenzen aus ihren Aussagen.

Plotin vertrat einen radikalen idealistischen Monismus (Zurückführung aller Phänomene und Vorgänge auf ein einziges immaterielles Grundprinzip). Das Ziel seiner philosophischen Bemühungen bestand in der Annäherung an das „Eine“, das Grundprinzip der gesamten Wirklichkeit, bis hin zur Erfahrung der Vereinigung mit dem Einen. Als Voraussetzung dafür betrachtete er eine konsequent philosophische Lebensführung, die er für wichtiger hielt als das diskursive Philosophieren.

Religion

Zusammengefasst: Wie es aussieht, war die „alte“ Spiritualität, die sich einige Jahrhunderte vor dem Christentum ziemlich global entwickelt hat, eben diesem Christentum und den anderen Buchreligionen haushoch überlegen, aber eben in der Bevölkerung – noch – nicht weit verbreitet. Es war das genau die ganzheitlich non-duale Spiritualität. Nachzuweisen in Indien, China, Ägypten, Nordamerika und auch in Südamerika und – wie ich behaupte, auch bei den mitteleuropäischen Kelten/Druiden. Um die „Zeitenwende“ wurde mit der imperialen Idee und dem Christentum das duale Denken als Herrschaftsinstrument mit Feuer und Schwert durchgesetzt. Andere „Religionen“ arbeiten genauso. Das duale Denken fördert auch den Egowahn und hierarchische Systeme und ist bestens geeignet, dauerhafte Herrschaftsstrukturen aufzubauen, die locker auch Revolutionen überstehen, weil ja die Dualität immer zwei Seiten hat. Auch in der aktuellen Krise besteht die große Gefahr, daß die momentane „Gegenbewegung“ von der Machtelite schon wieder instrumentalisiert werden kann. Man macht sie einfach zu den „Guten“ und eine neue Runde beginnt.So wie in Griechenland…. Die Zinszahlungen werden von dem vorgeblichen sozialistischen „Revolutionär“gesichert……

Interessanterweise haben meine Nachforschungen ergeben, daß auch die keltische und germanische „Götterwelt“ erst in der Zeit der „Zeitenwende“ entstanden ist und sich auch auf duales Denken abstützt. Das bedeutet für mich, daß auch das derzeitige sogenannte „Neuheidentum“ eine Parallelentwicklung zum Christentum darstellt, ganz nach dualer Machart. Genau deshalb entwickelt sich auch hier wieder ein Ausschließlichkeitsanspruch, die „richtige Religion“ zu sein und zu haben. Sollte sich sowas je durchsetzen, kann man es schon wieder instrumentalisieren.

Will man eine echte Alternative aufbauen, muß man nach meinem Dafürhalten zunächst den wirklichen, „alten Kern“ herausarbeiten und mit unseren „modernen“ Erkenntnissen ergänzen, was für unser „modernes“ Denken wohl dringend nötig ist.

Die ganzheitlich non-duale Spiritualität/Philosophie ist den dualen Religionen weit überlegen und gefährdet ernsthaft die momentanen Machtstrukturen. Interessanterweise behaupten ausgerechnet Polytheisten wie Monotheisten unisono im alleinigen Besitz der „Wahrheit“ zu sein…..

„Viele sind eingeladen, wenige sind bereit zu kommen“

Buch-Vatikan
Buch-Vatikan

Schon mal vormerken…..

  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: TWENTYSIX; Auflage: 1 (27. Juni 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3740731044
  • ISBN-13: 978-3740731045

https://www.amazon.de/Das-verlorene-Wissen-deiner-Seele/dp/3740731044/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1499530001&sr=1-1&keywords=das+verlorene+wissen+deiner+seele

Das verbotene Wissen der Kelten

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…und als e-book:

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID58160699.html

ZEN, Buddha, Tao und Jesus

Die Lehre Jesu unter den Gesichtspunkten des TaoTeKing und des ZEN

„Seid nicht besorgt und fragt: „Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Was werden wir anziehen?“ Nach diesem allen streben die übrigen Menschen Er, der Vater, weiß doch, daß ihr all dies nötig habt! Euch jedoch muß es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben.“

Leben aus dem Vertrauen bedeutet, in und mit dem Gott leben, den Jesus als „Abba – liebenden Vater“ bezeichnet, bedeutet Leben in der Gegenwart, ist Geschehenlassen des Willens des Vaters: Alle Schwierigkeiten und Engpässe des Lebens lösen sich allein dadurch auf, ausschließlich in der Gegenwart zu leben und den auftretenden Problemen wach und aufmerksam ins Auge zu sehen. Erst dadurch werden wir aufnahmefähig für die große Weisheit des Lebens im Fluß des Göttlichen Wirkens. Das Gottesreich (oder auch das Tao) wird gelebt – die gewaltige Wirkung kann auf einfachste Weise erfahren werden – indem man es tut. In seinem tiefsten Sinn meint Reich Gottes, wir sollen in unseren Entscheidungen gemäß unserer inneren Autorität, eben dem Göttlichen in uns, handeln. Lernen wir, dieses Reich Gottes in der Einheit des Seins zu praktizieren, dann werden wir sofort aufhören, über unsere Probleme nachzugrübeln, sie zu analysieren und nach Lösungen zu forschen. Oder wie der Druide sagt: diese Welt und die Anderswelt sind EINS.

Es genügt vollständig, uns das Problem ganz genau anzusehen, ohne darüber nachzudenken, ohne Analyse. Den Rest können wir getrost dem Göttlichen Wirken überlassen. Soweit unser direktes Eingreifen notwendig wird, empfangen wir den Handlungsanstoß spontan durch eine kräftige Intuition, jenen Dialog, der jedem zur Gewohnheit wird, der gelernt hat, im Geiste des Gottesreiches zu leben. Das Gottesreich, diese zeitlose Dimension in uns, existiert einzig in der Gegenwart, in diesem hauchdünnen Raum zwischen Vergangenheit und Zukunft. Dort sind wir EINS mit Allem, was IST.

Eins Sein
Eins Sein

Das göttliche Wirken kann somit nur in der Gegenwart, also jeweils im gleichen Augenblick gelebt und verwirklicht werden. Es ist wichtig, stets und ständig im Hier und Jetzt zu bleiben. Stetes Verweilen in der Gegenwart – kein Gedanke in Vergangenheit und Zukunft: Das Reich Gottes erfordert unsere unmittelbare geistige Präsenz in der Gegenwart, damit die göttlichen Kräfte wirksam werden können, welche die Dinge dann ohne unser Zutun verändern und zum Guten wenden. Nur wenn wir der Realität unseres Alltags direkt und unmittelbar ins Auge blicken, kann sich auf dem Weg des göttlichen Wirkens überhaupt etwas daran ändern. Von der Anderswelt aus hat man natürlicherweise einen viel besseren Überblick, was läuft….  und viel mehr Möglichkeiten….

Das Zusammenwirken aller wirkenden Kräfte geschieht immer und ausschließlich im Hier und Jetzt. Wenn wir es allerdings schaffen, unser Dasein so nüchtern und realistisch zu betrachten, wie es tatsächlich ist, ohne irgendeiner Erkenntnis auszuweichen – und sei sie noch so unangenehm, dann werden alsbald Energien in unser Leben hineinwalten, von denen wir höchstenfalls zu träumen gewagt hätten. Wenn es uns gelingt, nur ein paar Sekunden aufmerksam unsere Umgebung, die Geschehnisse direkt um uns herum zu beobachten, haben wir schon Berührung mit dieser kosmischen Energie. Und sie ist es, die unseren Alltag, unser ganzes Leben verändert, wenn wir ihr nur völlig rückhaltlos vertrauen. Ja, die Anderswelt organisiert unser Leben – wenn wir das zulassen.

»Wenn euer Vertrauen auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu dem Maulbeerbaum dort sagen: „Zieh deine Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!“ und er würde euch gehorchen.«

Die Erfahrung des Seins in der Gegenwart ist gleichbedeutend mit der Fähigkeit, ungezwungen zu beobachten, einfach nur hinzusehen, wie zum Beispiel einen Vogel vor dem Fenster wahrzunehmen oder die Katze des Nachbarn. Sobald eine solche Beobachtung frei von begleitenden Gedanken ist, läuft sie im Einklang mit der Wirksamkeit des Göttlichen. Echt und dauernd im Geiste in der Gegenwart verweilen, die Geschehnisse aufmerksam beobachten, wahrnehmen, ohne zu analysieren, ist der erste Schritt zur Verwirklichung des Gottesreiches in unserem Leben. Die Verwirklichung der Einheit mit dem SEIN an sich.

Den Geschehnissen ihren Lauf lassen, ohne Widerstand zu leisten, ohne zwanghaft rationalen Einfluß zu nehmen, sie nur betrachten, das ist Handeln im Geiste des Gottesreiches, das ist Vertrauen. Wer gelernt hat, so seine Tage zu verbringen, dessen Leben ist wie in der schönsten Zeit seiner Kindheit: ohne Sorgen, frei von Konflikten, das Gestern vergessend, vom Morgen nichts wissend, einzig im Heute verweilend, voller Glück und Gelassenheit. Das Ändern unseres Lebens, das Erreichen dieses ungemein positiven Zustandes ist einzig eine Frage der Konsequenz, mit der wir uns frei machen von teils liebgewordenen, oft subjektiven und scheinbar rationalen Vorstellungen, vergangenen Erfahrungen und mit betrügerischer Absicht eingeschleusten „Trojanern“.

Der zweite Schritt ist die Notwendigkeit, sich innerlich von allen Bindungen zu befreien, von jeder Art Autorität, ganz gleich, ob diese von außen kommt oder in uns selbst in Gestalt von festgefahrenen Denkschablonen manifestiert ist.

Mit der Forderung nach Freiheit von Bindungen ist allerdings nicht gemeint, daß wir etwa auf die Freuden des Lebens oder auf Besitz oder Partnerschaft verzichten müssen. Problematisch ist weder Spiritualität noch Sinnenfreude, weder Wohlstand noch der Wunsch nach den Annehmlichkeiten des Daseins. Das Problem steckt im «Anhaften». Nicht das Genießen des Lebens hält uns vom Leben im Gottesreich ab, sondern die Besessenheit davon: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder….“

“Laßt doch die Kinder zu mir kommen! Haltet sie nicht zurück! Denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes bestimmt. Habt ihr denn immer noch nicht begriffen: Wer nicht wie ein kleines Kind voller Vertrauen zu Gott kommt, dem bleibt das Reich Gottes verschlossen“

Sobald die Erkenntnis unserer verschiedenen Bindungen tief in uns lebendig ist, weit über das intellektuelle Begreifen unseres Zustandes hinaus, werden wir feststellen, daß diese Bindungen ganz von selbst ihre Macht über uns verlieren. Wie durch Zauberhand sind die Fäden unserer Gebundenheit mit einemmal zerrissen. Dieses alles setzt natürlich immer voraus, daß wir von unseren diversen Anhängseln innerlich wirklich frei werden wollen und uns nicht insgeheim nach wie vor an das eine oder andere zu klammern suchen.

Wer in seinem Leben bereits einmal eine tiefgreifende Krise durchgemacht hat, die bis an die Fundamente seiner Existenz reichte, der wird sich erinnern, daß die Wendung zum Besseren just in jener Phase eintrat, da er sich, zu erschöpft zum Weiterkämpfen, total aufgegeben hatte. Dabei hat er damals nichts anderes erfahren als die Hand des Göttlichen, denn diese tritt in dem Augenblick mächtig in unser Leben, wenn wir die Hand vom Ruder nehmen und aufgeben.

Erst dann kann diese ungeheure kosmische Kraft wirksam werden, und zwar mit einer Intelligenz, die jenseits des menschlichen Denkens operiert.

Unsere existentiellen Probleme lösen sich auf eine Art, der eine tiefe Weisheit zugrunde liegt, die unser Verstand nicht besitzt und rational nicht fassen kann.

Wer sich dem Reich Gottes zuwendet, sich dem intuitiven Handeln verschreibt und sich hineinfallen läßt in die Geborgenheit der eigenen inneren Autorität, wird das Leben und seinen Alltag in Zukunft mit anderen Augen ansehen. Wir können nicht tiefer fallen als in die Hand Gottes.

Diese Erkenntnis ermöglicht uns, uns mit dem göttlichen Wirken und mit dem damit einhergehenden Strom des Lebens zu identifizieren. Wenn wir aufmerksam im Hier und Jetzt dem Lauf des Lebens folgen, trägt uns dieses an jeden beliebigen Ort, an jedes Ziel, bevor wir es uns überhaupt vorstellen können. Ja, es ist unerläßlich, daß wir unsere selbstsüchtigen Motive, unser eigenes Streben, unseren Wunsch, etwas zu werden, was wir noch nicht sind, aufgeben.

„Der Vater weiß, wessen ihr bedürft, noch ehe ihr ihn darum bittet“

Wir müssen statt dessen lernen, nichts mehr zu erzwingen, nichts mehr nachzujagen, sondern zu beobachten und aufmerksam zu sein. Dies ist die wahre Art intelligenten Handelns. «Es» handelt für uns, besser als unser Verstand es jemals könnte.

Leben aus der Mitte

Leben aus der Mitte bedeutet in erster Linie, daß wir in jeder Richtung offen sind. Dann können wir von unserem Zentrum heraus ungehindert in jeder Richtung direkt und ohne Verzug in Aktion treten, uns beteiligen und wieder zu unserem Kern zurückehren. Dieser Kern hat universelle, kosmische Dimensionen und ist nicht etwa an einen Sitz in Höhe unseres Solarplexus gebunden oder an Herz, Bauch oder Kopf. Das Reich Gottes ist der Zustand, sich ernsthaft dem Wirken des Göttlichen zu überlassen.

Das bedeutet, eben der erwähnten Autorität das Handeln, die Entscheidungen zu überlassen. Gekoppelt mit dieser Bereitschaft, selber weitgehend die Hand vom Steuer unseres Lebens zu nehmen, ist die Notwendigkeit, unsere Sinne in immer größerem Maße der Gegenwart zuzuwenden. Im gleichen Maße, wie wir unseren Alltag in der Gegenwart seiend beobachten, ihm unsere Aufmerksamkeit voll zuwenden, wird sich unser ganzes Leben und unsere Sicht darauf verändern. Dabei gilt es, eben gerade im Hier und Jetzt, im Augenblick und seiner Geborgenheit zu leben. Freiheit von Meinungen und Bindungen vollendet das Bild dieser neuen Art zu leben.

Das Geheimnis des Göttlichen ist, daß es selbst passiv zu sein scheint, aber dennoch das Handelnde, der Schöpfer aller Dinge ist. Es tut nichts, und doch läßt es nichts ungetan. Es läßt sich mit Worten nicht definieren, aber es ist intuitiv erfaßbar, denn es ist zugleich eine Dimension von uns selbst.

Es ist unser Selbst, von dem wir seit der Geburt abgespalten sind: Also ist das Göttliche auch in erster Linie die Natur mit ihrer Ordnung und ihren ungemein weisen Gesetzen der Selbstorganisation.

Im Gottesreich gibt es keine Trennung zwischen innerer und äußerer Welt. Beide bedingen sich gegenseitig. Die Essenz des Gottesreiches ist das Aufhören aller Gegensätze. Seine Bewegungen sind das kontinuierliche Zusammenspiel dieser Gegensätze. Geschehnisse und Wandlungen sind die Ergebnisse der Urkraft aus der Spannung zwischen Geist und Materie wie auch dem Zusammenspiel von weiblichen und männlichen Urelementen, die alles kosmische Geschehen polar beeinflussen. Die aus der Polarität resultierende Energie erwirkt die Wirkungskräfte für die stete Veränderung. Wer sich aller Handlungen gegen die Natur enthält, sich nicht mehr gegen den Strom der Schöpfung stellt, so daß er an ihm und seinem Leben vorbeiströmt (was er tut, wenn er ewig in Gedanken aus der Vergangenheit und Angst vor der vermeintlichen Zukunft gefangen ist), der steht in Harmonie mit dem Kosmos, und alle seine Handlungen werden erfolgreich sein.

Das Leben im Reich Gottes ist geprägt von der engen Verbundenheit mit allem natürlichen Geschehen. Der Mensch des Gottesreiches lebt im Einklang mit den Geschehnissen des Alltags. Seine Kunst besteht im Überlassen des Ruders an seine eigene kosmische Identität. Man kann das Göttliche ohne Übertreibung auch als die vollkommene Intelligenz nicht-materieller Art bezeichnen. Sie fließt uns Menschen willig zu, wenn wir offen für ihre Inspirationen sind. Und wer aus dieser hohen Intelligenz heraus voll Vertrauen handelt, handelt richtig, denn in uns lebt das Göttliche. Wir sind wir und zugleich das Ganze. Jeder. Unsere Intuition ist fähig, diese Dinge zu begreifen. Wer aufhört, alle Dinge um sich her als getrennt von sich zu betrachten, wird bald ein Gefühl für die tieferen Zusammenhänge gewinnen. Sobald wir fähig werden, diese Grenzen zwischen uns und dem Rest der Welt einzureißen und uns mit dem ganzen Universum als einer Einheit zu identifizieren, sind wir der Wahrheit einen gewaltigen Schritt nähergekommen. Diese Erkenntnis anzunehmen, gehört mit zum Strömen mit dem Lauf des Göttlichen, gehört zum Aussteigen aus der Haltung der Verblendung durch das Ego, den immerwährenden Widersacher. Das Göttliche kann unser Leben nur in dem Ausmaß gestalten und beeinflussen, wie wir es zulassen. Öffnen wir uns voll dieser Erkenntnis, daß wir Bestandteil eines großen Ganzen sind, daß unsere individuelle Identität von geringerer Bedeutung ist als die Tatsache, daß jeder von uns die gesamte Menschheit repräsentiert.

Wer seine Identität auf die gesamte Welt ausdehnen kann, ist wahrhaft frei von seinen überkommenen falschen Vorstellungen. Sobald wir den Mut aufbringen, dem Grauen, das überall hervortritt, schonungslos ins Gesicht zu sehen, es mitzufühlen statt es zu verdrängen oder zu ignorieren, erwächst uns ein großes Maß an kosmischer Kraft aus diesem Tun, und dieses Gefühl der Verbundenheit, Zusammengehörigkeit mit allen übrigen Geschöpfen wird in uns wachsen und uns zugleich Sicherheit geben. Sobald wir fähig sind, uns von unseren Erfahrungen, die ja allesamt aus der Vergangenheit stammen – rigoros zu trennen, ihnen ihre Gültigkeit für den künftigen Verlauf unseres Daseins abzusprechen, werden andere Kräfte in unser Leben treten, die wir bisher aus eigener Machtvollkommenheit, unwissend zwar, aber dennoch äußerst wirkungsvoll, herausgehalten haben.

Erst dann können Dinge geschehen, die wir uns sonst eben gar nicht hätten vorstellen können, unglaubliche Dinge eben. Hören wir auf, etwas bestimmtes werden zu wollen. Hören wir auf, Erwartungen an die Zukunft zu binden. Hören wir auf, im gehabten Stil weiterzukämpfen.

Wenn wir uns von unseren ganz bestimmten Ideen trennen, was aus uns unbedingt noch werden soll, haben wir den richtigen Schritt zu unserer wahren Identität getan, einer Identität, die sich mit der gesamten Schöpfung und dem Göttlichen, Jesu liebenden Vater, der Großen Mutter eins fühlt und aus diesem Wissen um die Einheit aller Dinge heraus lebt und handelt.

Der Tag, den wir in der Gegenwart lebend, ohne aus der bisherigen Erfahrung resultierende Erwartung beginnen, wird ein guter Tag werden.

Er kann nicht anders als gut verlaufen, wenn wir mit unserem destruktiven Scheinwissen aus der Vergangenheit nicht hineinpfuschen und unserem besseren Selbst und dem göttlichen Wirken fortdauernd ins Ruder greifen.

Den Alltag bewältigen aus dieser neuen, unschuldigen Form seiner Betrachtung heraus, bringt uns bereits eine Fülle von glückhaften Erlebnissen, auch wenn wir die Lebensart des Gottesreiches nur unvollkommen beherrschen und uns von der alten Art zu leben immer wieder einholen und ablenken lassen. Nichts wird dem Menschen des Gottesreiches untersagt. Ein Mensch, der sich an seiner eigenen, tief verwurzelten Sittlichkeit orientiert, wird stets richtig handeln, es können keine Konflikte zwischen Spiritualität und Genuß auftreten.

Das Göttliche betrachtet das Universum als geschlossenes Ganzes.

Der erleuchtete Mensch empfindet spontan diese Einheit zwischen sich und dem Rest der Schöpfung, er fühlt sich vollkommen integriert in das Ganze. Es ist die Einsicht, wie der Kosmos beschaffen ist, bevor er als Materie unseren Sinnen zugänglich wird. Dem Erleuchteten werden Bereiche seines Unbewußten zugänglich, doch er nimmt sie nicht mittels des Denkens wahr, sondern durch seine starke Intuition. Er weiß einfach um die Dinge, versteht sie, ohne sie oder ihre Herkunft erklären zu können. Kurz gesagt, es ist das unmittelbare, ungeteilte Wissen um ein unabhängiges Ganzes. Im Zustand der Erleuchtung hört Denken in seiner bisherigen Form vollständig auf. Wohl behält der Mensch dann noch sein Erinnerungsvermögen und verfügt ohne Einschränkung über die gelernten Fertigkeiten, aber sein Alltagsleben wird nicht mehr vom Denken, sondern einzig von der Intuition geleitet.

Das rationale Denken wird auf seine ursprüngliche Dienstleistungsfunktion zurückgestutzt.

Gedanken treten wohl noch auf, aber sie bewegen sich fern vom Bewußtsein, als ob der Betreffende sich in einem Talkessel großen Durchmessers bewegte und seine Gedanken schwebten weitab von seinem Zentrum leise an den das Tal eingrenzenden Bergen entlang.

So weit entfernt ist dann Denken vom Erleuchteten. Mit dem „rationalen“ Denken hört auch das Ich auf zu existieren. Sobald ihm sein Nährboden entzogen ist, kann unser Ego uns nicht mehr beherrschen.

Mit frei schwebender Aufmerksamkeit wird so die Wirklichkeit unmittelbar erfahren, ohne verzerrende Meinungen und Voreingenommenheiten.

Die Urkraft des Selbst kann frei und ungehindert wirken. Wir gesunden, aller Unrat wird durch die Kraft der Strömung des eigenen Lebens herausgedrängt. Dieser vollkommen befreite Zustand, dieses Leben ohne innere Schranken und Einschränkungen ist dem Erleuchteten eigen.

Meditation

Wenn man in äußerster Stille verharrt, dann scheint das Himmlische Licht hervor. Wer dieses Himmlische Licht ausstrahlt, der sieht sein Wahres-Selbst. Wer sein Wahres-Selbst bewahrt, der verwirklicht das Absolute.

Wer richtig meditieren will, soll frei von allen Bindungen sein, von diesen Dämmen, die seinen Geist und seine seelische Gesundheit so sehr einschränken. Meditation sollten wir betreiben wie eine Katze. Ohne Vorsatz, ohne Zwang, eben in der Körperhaltung, die gerade bequem ist, gehend, sitzend oder meinetwegen auch liegend. Wir meditieren so lange, wie wir uns wohl dabei fühlen und zwingen uns zu nichts. Jede Minute, die wir richtig meditieren, wiegt viel mehr, als alle Stunden der Meditation, die wir im falschen Geist absolvieren. Der Inhalt der Meditation ist Stille. Keine Stille infolge unterdrückter Sinnesreize oder gewalttätig gebremster Gedanken. Unser Geist sollte nur frei von störenden Gedanken sein.

Sitzmeditation

Diese Freiheit erreichen wir, wenn wir einfach als Beobachter unserer Gedanken auftreten, sie erwarten, bevor sie überhaupt auftauchen. Bei dieser Übung werden wir bald feststellen, daß unsere Gedanken sich beruhigen, seltener werden und schließlich ganz von alleine vollständig aufhören. Wir brauchen nur Abstand von ihnen zu halten und müssen darauf verzichten, uns mit ihnen abzugeben. Diese Beobachtung, unsere Aufmerksamkeit, erhalten wir nun während der Dauer der Meditation aufrecht. Wir bewahren Stille und sind aufmerksam. Mit allen Sinnen horchen wir in uns hinein. Mehr ist nicht notwendig. Es scheint, als ob eine Hand über die Zeit hinweg aus der Zukunft in unser Dasein eingreifen würde und uns einen Geistes- und Seelenzustand honoriert, den wir erst durch die ungemein positiven Erfahrungen dieser Art Leben erlangen werden. Eine freundliche Erfahrung um die andere bestätigt in der Folge die Richtigkeit dieses Entschlusses, selbst die kleinkarierten alltäglichen Nöte und Sorgen werden gleichgültig. Wir werden fähig, im Hier und Jetzt ganz bewußt und mit allen Sinnen wahrnehmend zu leben und zu handeln. Sobald eine Entscheidung zu fällen ist, grübeln wir nicht mehr über die beste Lösung nach, analysieren und sezieren.

Wir horchen in uns hinein, empfangen dort den Impuls mit spontaner Deutlichkeit – und handeln und entscheiden unverzüglich (wobei mit Handeln durchaus auch eine geharnischte Antwort gemeint sein kann. Geharnischt und mutig da, wo wir vorher aus Berechnung vorsichtiger agiert hätten). Diese gleich-gelten-lassende Absichtslosigkeit stellt sich irgendwann von alleine ein, wenn die Dinge, die wir vorher kontrolliert praktizierten, uns sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Auf diese Weise hört sehr bald jede Art von herkömmlicher Berechnung beim Handeln auf. Wer im Gottesreich lebt, fürchtet die Verantwortung nicht. Er ist offen für jede Aufgabe, die das Leben stellt. Und um des Vorteiles willen wird er niemals Dinge tun, die er im Grund nicht tun möchte. Seine Tage werden nicht mehr diktiert von der Furcht vor Verlust und der Gier nach Gewinn. Er lebt wahrhaft gelassen. Gelassenheit beinhaltet im Wortstamm den Begriff Loslassen, Lösen. Damit sind unsere Bindungen materieller und ideeller Art gemeint. Sobald wir innerlich davon frei sind, wird unser Leben vollkommen sorglos verlaufen. Wer einmal in der Wirklichkeit erfahren hat, wie wunderbar die Hand des Göttlichen im Hintergrund die Fäden spinnt, macht sich weiterhin keine Sorgen mehr, ganz gleich, was auf ihn zukommen mag. Wenn wir fähig sind, alles, was uns bisher begegnet ist, und alles, was uns seither lieb und wert war, als Bindung aufzufassen (zum Teil rein auf Verdacht hin), dann haben wir wahrhaft einen unmittelbaren Schritt zur inneren Freiheit gemacht.

Das Leben im Gottesreich – es ist geprägt von Wahrheit, Unmittelbarkeit und liebevoller Offenheit. Je gründlicher wir mit unseren Bindungen und Abhängigkeiten aufräumen, desto nachhaltiger wird unsere Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, hier und jetzt frei von Bedrängnis und Sorge zu leben. Seien wir lieber zu gründlich als zu nachlässig.

Und noch etwas: Das Leben im Reich Gottes ist eine heitere Sache, nicht bierernst und nicht streng. Nehmen wir uns diese Übung des Auffindens unserer Fesseln locker vor, tun wir alles so leicht, als ob wir selbst eine schwebende Feder seien. Dann wird auch Beobachten und Aufmerksamkeit selbst-verständlich und zur unbewußt ausgeführten Aufgabe. Die Dinge geschehen von selbst. So leicht, so einfach kann es sein, wenn wir nur verstehen, wie man losläßt. Den Prozeß des Loslösens von der Gebundenheit müssen wir nicht von uns alleine bewältigen. Diese Aufgabe wird von der Macht des liebenden Vaters mit leichter Hand begleitet. Wir brauchen nur loslassen und hinblicken, aufmerksam sein, beobachten – und vertrauen.

»Warum habt ihr solche Angst?« fragte Jesus. »Habt ihr denn immer noch kein Vertrauen?«

Die Kunst, in der Gegenwart zu leben

«Wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich.»

Es ist wichtig, künftig unsere Aufmerksamkeit auf das augenblickliche Geschehen um uns her zu richten. Wir sammeln in der Anfangszeit auch unsere Gedanken und lenken diese zu der Tätigkeit hin, mit der wir gerade beschäftigt sind. Da unser Geist überhaupt nicht darauf eingestellt ist, in der Gegenwart zu leben, muß hier mit einer gewissen Energie die Trägheit der alten, eingefahrenen Gewohnheiten überwunden werden. Wir müssen zu allererst Interesse an der Gegenwart aufbringen. Wir erkennen in unserem Leben oft keinen erfreulichen Sinn – und darum sind wir andauernd auf der Flucht vor der Wirklichkeit.

Die richtige Weise zu leben haben wir von dem Augenblick an erreicht, wo wir beginnen, alle Gegenwart unmittelbar aus dem Göttlichen in uns zu erfahren und zu leben. Wer ganz in der Gegenwart lebt, muß seinen Schwierigkeiten, muß der Eintönigkeit und allen unerfreulichen Tatsachen ins Auge blicken, ob ihm das, was er wahrnimmt, nun gefällt oder nicht.

Zu Beginn wird uns manches mißfallen, was wir als Wirklichkeit unseres Lebens erblicken. Wenn wir es geschafft haben, beobachtend voll da zu sein, jeden Augenblick unseres Tages, dann leben wir durch unser ursprüngliches Selbst, das „Wahre-Selbst“. Dieses Leben aus dem Selbst findet bereits dann statt, wenn wir unsere Gedanken auf die Gegenwart richten können und diese Gedanken zugleich beobachten.

Achten wir auf unsere Gedanken, die von der Gegenwart, vom Augenblick so gerne abschweifen und uns ablenken möchten. Stellen wir uns dieser anfänglich häßlichen Szene, blicken wir mutig den Tatsachen ins Gesicht. Damit verändern wir gleichzeitig unsere Situation. Was uns deutlich mißfällt, wird nicht in unserem Leben verbleiben. Überlassen wir der Autorität des Vaters, wie unser Leben künftig aussehen wird. Handeln wir spontan nach unseren Eingebungen, und wir werden richtig handeln. Unsere Gedanken werden in der Gegenwart zunehmend unbedeutender und unter unseren beobachtenden Sinnen mehr und mehr abnehmen und ruhiger werden, weiter von unserem Kern entfernt anklingen und wieder davonschweben.

Wir brauchen dann nur jene Impulse aufzugreifen, die uns zur Bewältigung der augenblicklichen Aufgabe dienlich sind. Wir werden es bald nicht mehr nötig haben, uns ein Bild von uns selbst zu machen, denn wir haben uns akzeptiert, ohne Änderungswünsche, ohne etwas anderes werden zu wollen als das, was wir sind – Menschen, die im Hier und Jetzt leben, Menschen, die einfach sind. Es entsteht von ganz alleine Ruhe und Harmonie in unserem bisher so wirren Geist. Konflikte und Verwirrung lösen sich auf.

Problemlösung auf neue Art

Freiheit von aller inneren Gebundenheit und Leben in der Gegenwart. Mehr ist nicht notwendig – aber mit weniger geht es auch nicht. Dazu ist unser Denken wieder einmal völlig unnütz. Solange wir über Möglichkeiten nachgrübeln, unseren Kopf anstrengen, solange wir versuchen, mit eigenen, unzulänglichen Mitteln einen Weg aus der temporären Misere zu finden, blockieren wir ganz automatisch die Aktion jener anderen Kraft in uns.

Sie tritt nie in Aktion, solange der Mensch mit den Instrumenten des Ego operiert. Erst wenn wir die Finger von der Lösung des Problems lassen, kann diese Intelligenz ihre Macht entfalten und für uns die Schwierigkeiten aus dem Weg räumen. Dieser Vorgang erfolgt ganz selbsttätig.

Wir haben nur dafür zu sorgen, daß das Wesen des Problems, der Aufgabe, ganz nahe an unser tieferes Selbst herangeführt wird. Dies erreichen wir wiederum durch Aufmerksamkeit, durch Beobachten. Wir müssen unser Problem ganz genau betrachten, es drehen und wenden, nach allen Seiten, nicht wegblicken, wenn eigenes Verschulden die Ursache der Misere oder Gefahr im Verzug ist, vielleicht gar unsere Existenz bedroht. Hinschauen, ganz gründlich. Und keine Gedanken auf das Problem verschwenden, es nur betrachten. Wir werden dabei das Gefühl haben, hinschauen, hinfühlen, nützt nichts. Das Ganze fühlt sich so wirkungslos, so schwach, so unnütz an. Und gerade in dieser Schwäche, im Hinnehmen der eigenen Ohnmacht, der Hilflosigkeit, mit der wir den Dingen ausgesetzt sind, löst es die spontane Aktion des Göttlichen aus. Es geht darum, unsere Probleme zu erahnen, sie zu fühlen, auf eine Art zu empfinden, die mit dem vorher beschriebenen gedachten und gefilterten Fühlen nichts zu tun hat. Wir müssen üben, ein echtes Gefühl für unsere Probleme und unsere Lebenssituation aufzubringen.

Wenn wir erst gelernt haben, Probleme auf diese Weise anzugehen, werden wir aus froher Erfahrung nie mehr auf andere Art versuchen, etwas zu erreichen. Nie sollten wir uns über das Wie einer Lösung den Kopf zerbrechen. Wir würden entweder vorgreifen oder völlig falsche Erwartungen in uns aufbauen. So klug und gründlich kann unser begrenzter Verstand Herausforderungen des Lebens, wie sie auch beschaffen sein mögen, nie begegnen, wie diese Intelligenz in uns. Einzig unser Verhalten, unsere Bereitschaft, die Intelligenz des Göttlichen, diese uns innewohnende Schöpferkraft an unserer Statt wirken zu lassen, lösen die Probleme des Lebens, nichts anderes. Solange wir aus eigener Kraft und Machtvollkommenheit agieren, stärken wir nur unser Ego, dieses Gebilde, das unserer Verwirklichung hinten und vorne nur im Wege steht.

Mit Wünschen jeder Gattung verfahren wir genauso wie mit Problemen.

Überlassen wir uns der Weisheit des Vaters, beobachten wir nichtdenkend diese Wünsche, erahnen, erfühlen wir sie – dazu genügen erfahrungsgemäß ganz kurze Impulse -, und wir werden erfahren, wie einfach es ist, unser Leben mittels der Kraft des Göttlichen zu realisieren.

Das üble Gerangel, wie das Ego sich das Leben vorstellt, findet nicht mehr statt.

Wir dürfen getrost dieser mächtigen Intelligenz vertrauen, in den kleinen Dingen des Lebens ebenso wie in den großen, die über Wohl und Wehe der Zukunft zu entscheiden haben. Machen wir es uns zuerst einmal zur alltäglichen Übung, allen kleineren Herausforderungen oder Geschehnissen gegenüber keinen Gedanken mehr zu verschwenden. Handeln wir nach dem Impuls unserer Intuition, der sich bei jedem noch so geringen Ereignis einstellt, und zwar unverzüglich, ohne Pause dazwischen.

Lernen wir, diesen Impuls wahrzunehmen – und dann entsprechend zu handeln, ohne uns um richtig oder falsch zu kümmern. Glauben Sie, es ist dann richtig, wenn wir dieser Autorität vertrauen. Legen wir die großen Entscheidungen und die lebenswichtigen Handlungen unseres Lebens getrost in die Hände des Vaters. Wir werden es niemals zu bereuen haben. Wenn Ihnen auf Grund einer (scheinbaren) Fehlentscheidung Ihr Haus abbrennt, dann seien Sie versichert – geschieht dies einzig darum, daß Sie hinterher etwas besseres bekommen. Die Welt, die wir wahrnehmen, ist untrennbarer Bestandteil von uns selbst. Wir sollen darum gedanklich keine Trennung zwischen uns und unserem Umfeld vornehmen. Das Universum und der darin lebende Mensch bilden eine geschlossene Einheit. Die Kernphysik liefert uns in diesen Jahren zweifelsfreie Indizien für diesen Tatbestand, so unbegreiflich solche Aussagen für unseren Verstand auch sein mögen. Die Weisen von Tao und Zen wie auch die christlichen Mystiker erklären unisono eindeutig, daß der Schritt zur Erleuchtung, zur Unio Mystica nicht zuletzt durch das Erkennen dieser Ganzheit von Mensch und Schöpfung ausgelöst wird.

Unsere Übung in dieser «Disziplin» muß vom Gefühl, vom Empfinden bestimmt sein, da unser Verstand, so diszipliniert er auch sein mag, bei dieser Aufgabe versagt. Wenn Sie spazierengehen und in der freien Natur sind, begegnen Sie Vögeln, die Sie mit ihrem Gesang erfreuen, Sie finden einen Bach mit Steinen am Grund, über die das Wasser fließt, Sie treffen auf Bäume, Büsche und allerlei Pflanzen, vom Grashalm bis zum Gänseblümchen. Nun stellen Sie sich vor, alle diese geschauten, gerochenen, gehörten Erscheinungen seien ein einziger Organismus, seien Glieder Ihres eigenen Körpers und wären untrennbar mit Ihnen verbunden. Wenn Sie das empfinden können, diese Zusammengehörigkeit, dann fühlen Sie etwas, das auch tatsächlich so ist. Hören Sie auf, die Dinge, die Ihnen begegnen, in das Schema einzuordnen, das man Sie gelehrt hat, hören Sie auf, den Erscheinungen in der Natur Namen zu geben. Glauben Sie mir, Sie werden es spüren, diese Zusammengehörigkeit, die ursprüngliche Verbundenheit zwischen Ihnen und diesen Dingen rings um Sie her. Im Zustand der Erleuchtung ist dieses Wissen um die Einheit des Menschen, des Individuums mit dem Universum, ganz klar und deutlich vorhanden. Diese Zusammengehörigkeit schmälert in keiner Weise unsere Fähigkeit, als Einzelwesen zu empfinden und zu handeln. Es ist eine echte Erweiterung, eine Vergrößerung unseres inneren Reichtums. Die Gesetze des Reiches Gottes, des Geschehenlassens des Wirkens des Geistes, entziehen sich jeglicher intellektueller Interpretation. Man kann sie in ihrem vollen Umfang nicht verstehen. Aber sehr wohl kann man sie praktizieren.

Ich Bin - Kreuz
Ich Bin – Kreuz

Diese Erfahrung führt uns in ein Leben in der aktuellen Wirklichkeit, das die Ereignisse des Tages in ihrer vollen Gegenwart erfährt und sich um die nächste Stunde, den folgenden Tag keinerlei Sorgen mehr macht. Sie werden erleben, daß Sorgen für den anderen Tag unnütz sind, weil das Göttliche, weit über diesen Tag hinausblickend, bereits für Sie gehandelt hat.

Das Leben im Hier und Jetzt ist Handeln, ist Bewegung, und es macht einen Unterschied, ob wir über Bewegung nur reden, uns nur vorstellen, uns zu bewegen, oder ob wir in diesem Sinne Bewegung ausführen, selbst Bewegung, also selbst die Gegenwart sind.

Halten wir uns stets vor Augen: Erst die vollständige Identifikation mit unserem Leben, mit allem Planen, mit unserem Alltag, läßt unsere Intuitivkräfte auf der positiven Lebensebene frei fließen. Gelingen und Erfolg ist dann eine ganz zwangsläufige Folge dieser Identifikation.

Durch jede Art von geistigem Kraftaufwand wird Gegendruck erzeugt, und zwar in dem Maße, wie wir mit den Mitteln der selbst ausgedachten rationellen und „vernünftigen“ Planung ein Ziel zu erreichen versuchen.

Das Wirken der Kräfte des Göttlichen ist leise, federleicht, aber von ungeheurer Dynamik. Es wird Sie in der Lebenspraxis überraschen, wie punktgenau und drastisch die Lösungen Ihrer Probleme beschaffen sind. Wenn so ein Knoten gelöst ist, dann ist er gelöst. Es bleiben keine losen Enden mehr hängen, wie oft bei uns, wenn wir uns voller Furcht und halbherzig von einer Notlösung zur anderen durchschummeln und ein Loch aufreißen, um das andere zuzustopfen. Der Mensch des Gottesreiches handelt aus seiner Mitte heraus, er hat erfahren, daß in ihm Kräfte wirksam sind, denen zu widerstreben ihm den ganzen Nutzen vorenthalten würde. Für ihn ist das Reich Gottes als solches Ziel und Motiv genug, er braucht nicht mehr zu seinem Glück. An Macht ist er nicht interessiert, er duldet aber auch keine Machtausübung sich selbst gegenüber. Er ist frei von allen Bindungen, er unterwirft sich keiner Autorität, ganz gleich, ob diese religiöser oder weltanschaulicher Natur ist.

Wirkliche Sicherheit kann ein Mensch nur in der Freiheit des Geistes gewinnen, wenn er fähig geworden ist, die Wirklichkeit unvoreingenommen zu sehen, so wie sie ist, nicht so, wie Andere ihm weismachen wollen, daß sie sei.

„Viele sind eingeladen, wenige sind bereit zu kommen“

Buch-Vatikan
Buch-Vatikan

Schon mal vormerken…..

  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: TWENTYSIX; Auflage: 1 (27. Juni 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3740731044
  • ISBN-13: 978-3740731045

https://www.amazon.de/Das-verlorene-Wissen-deiner-Seele/dp/3740731044/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1499530001&sr=1-1&keywords=das+verlorene+wissen+deiner+seele

Das verbotene Wissen der Kelten

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Der Heilige Gral, König Arthur und wir

Warum ist der Heilige Gral für Arthurs Reich so wichtig?

Folgt man den Mythen und Erzählungen, ist das Erlangen der Eigenschaften des Heiligen Gral besonders für die Herrschenden im Reich von unverzichtbarer Bedeutung. In der Legende ist das Projekt „Heiliger Gral“ schlußendlich gescheitert. An einer fehlgeleiteten Liebesbeziehung – wie so oft, wenn die Menschen von ihrem Egowahn nicht runterkommen……

Was ist der „Heilige Gral“?

Der Heilige Gral wurde in den Gralssagen und Mythen als heiliger und wundertätiger Gegenstand beschrieben, der allumfassende Glückseligkeit verleiht. In den Legenden heißt es, er stehe für die ideale Verbindung des irdischen Seins mit dem göttlichen Geist. Das Problem bei der Sache ist allerdings, daß der Gral nur von entsprechend fähigen Personen gefunden werden kann, die bewusstseinsmässig weit genug entwickelt sind und ihr Ego in den Dienst des göttlichen Seins gestellt haben. Nur solchen Menschen erschließt sich die geheimnisvolle Inschrift, die nur dem Würdigen offenbart wird.

Der „Gralskelch“ – eine Metapher…..

Das bedeutet, den heiligen Gral zu finden, heisst die Welt zu erkennen. Der Besitz des heiligen Grals ermöglicht dem Finder, die Welt in all‘ ihren Facetten zu durchschauen und sich somit darüber erheben zu können. Schmerz und Tod bringende Erdengesetze gelten für den „Gralsritter“ nicht mehr. Gralsritter zu sein bedeutet, nicht mehr den materiellen Gesetzen ausgeliefert zu sein. So verlieren die irdischen Gesetzmäßigkeiten für den Gralsritter ihren Schrecken, insbesondere den Schrecken des körperlichen Todes. Der Gralsritter weiß nun um seine „Unsterblichkeit“.

Das wiederum hat die Suche nach dem Gral nachhaltig angespornt, denn auch sehr materiell orientierte Menschen möchten gerne „unsterblich“ sein. Aus dieser Perspektive entsteht dann ein „Heiliger Gral“, den man in die Hand nehmen kann und die Unsterblichkeit daraus trinkt.

Dieser Drang nach Unsterblichkeit hat viele und immer wieder neue Legenden hervorgebracht.

Es ist aber nun so, daß die Suche nach der körperlichen Unsterblichkeit von einer beschränkten Weltsicht ausgeht und vom fleischlichen Auge und nicht vom geistigen Auge gelenkt wird. Folglich sucht sie einen „irdischen“, diesseitigen Gegenstand und nicht etwas „Geistiges“. Das hat nun zur Folge, daß man beispielsweise eine Reihe von „Heiligen Gralen“ im Internet bewundern kann – aber den „Richtigen“ hat offensichtlich immer noch niemand gefunden – das würde auffallen.

Aus weltlicher Sicht versucht man, tatsächlich ein möglichst „heiliges“ Gefäß zu finden, für den einen ist es ein Gefäß, ein Kelch oder eine Schale, für den anderen ist es der „Stein der Weisen“. Manchmal ist es ein wundersames „Elixier“, die »Prima Materia«, durch die man ewiges Leben erlangt. Man ist also auf der Suche nach einer chymischen Glücksformel, die geistige „Macht“ dem Finder und „Besitzer“ zukommen läßt.

Man ahnt es schon – diese Suche überfordert den weltlichen Sucher und geht regelmäßig schief…….

Jedoch – auch dieses Rätsel hat eine Auflösung……

Das Ende der Gralssuche……..

Die „Christenheit“ macht sich den Gral zu eigen.

Aus christlicher Sicht – natürlich nicht chymisch und auch nicht magisch – gibt es nichts heiligeres als das Blut Christi. Man denkt sich, daß Josef von Arimathia bei der Kreuzigung Jesu Blut in einem Kelch aufgefangen hat, der dadurch zum wundertätigen „Heiligen Gral“ wird. Das Blut und Wasser Jesu, das aus der Speerwunde floss, nachdem Jesus von einem römischen Söldner sozusagen final seitlich in die Brust gestochen wurde.

Warum macht der das? Weil er glaubt, in dem Gefäß mit dem Wasser und Blut des Erlösers die Erlösung selbst aufnehmen zu können. Das Gefäß soll das göttliche Sein Jesu aufnehmen und an diejenigen weitergeben, die daraus trinken. Das göttliche Sein bewirkt mitunter, daß derjenige, der es in sich entzündet hat, auch wundertätig werden kann. Der weltlich-irdisch orientierte Leser der Gralsgeschichte wird natürlich genau das in den Vordergrund stellen und den Gral für seine eigenen Ziele einsetzen wollen um in seiner Egomagie den Gral als magisches Werkzeug einzusetzen.

Die Integration der Polarität

Im Gral verbinden sich der Kelch und das Blut des Erlösers und symbolisieren das Opferprinzip und das Empfangen. Opfern und Empfangen sind Eigenschaften des weiblichen Archetypus.

Der Gral wurde im ganzen ersten Jahrtausend gar nicht thematisiert. Nicht zufällig „erschien“ er, als die Kreuzzüge ihren Höhepunkt und die Tempelritter den Gipfel ihrer Macht erreicht hatten.

Im 12. und 13. Jahrhundert tauchten in Europa gleich mehrere Versionen einer Gralsgeschichte auf. Die Arthus- und Gralslegenden gehörten zu der am weitesten verbreiteten Lektüre im hohen und späten Mittelalter, so dass man geradezu auf ihre innere Notwendigkeit schließen kann. Ganz offensichtlich fehlte dem sich damals aggressiv durchsetzenden Christentum genau das, was der Gral symbolisierte, nämlich die erlösende weibliche Qualität. 

Merlin  hatte die Tafelrunde geschaffen und verkündet, durch ihre Mitglieder würde die Wahrheit des heiligen Grals überall bekannt werden. Dieser Prophezeiung zufolge wurden die besten Ritter der Christenheit in den Bann des Grals gezogen. Sie hatten nur noch ein Ziel, denn sie hatten geschworen, ihr Leben der Suche nach dieser alle Geheimnisse bergenden Kostbarkeit zu weihen. Nicht eher wollten sie ruhen, als bis sie ihn gefunden und sein Geheimnis gelüftet hätten. 

Der Gral – wie der Keltische Kessel ein Ursymbol des Weiblichen 

Die Tempelritter wurden so zu den „Hütern des Heiligen Grals“. Trotz der Lauterkeit der Ritter leidet gerade der Gralskönig Amfortas an einer Verwundung, weil er die weibliche Göttlichkeit nicht erkannt hat. Daß es gerade der König ist, dem etwas fehlt, zeigt das hohe Niveau, auf dem die Integration des Fehlenden geschehen muss. Und es zeigt die tiefgreifenden und weitreichenden Konsequenzen dieses Mangels. Es geht also darum, vom Niveau der Ritter aus eine neue Qualität zu erreichen, die zwingend des Weiblichen bedarf. Es geht darum, nach Erreichen eines männlichen Gipfelpunktes – was zumeist noch auf dualer Ebene geschieht – das Weibliche auf dem höherem Niveau, dem Gralsniveau, neu auszudrücken und zu integrieren.

Isais
Isais

Wenn Amfortas durch die Missachtung der weiblichen Göttlichkeit verwundet worden ist, dann ist er vom Weiblichen an sich verwundet worden. Das hat etwas mit dem ihm Fehlenden zu tun und damit mit ihm und seiner Sichtweise selbst. Was ihm fehlt, ist die Integration einer hohen, wohlwollenden und befruchtenden Weiblichkeit. Das muss er erkennen und sich auf ein ganzheitliches Niveau hin weiterentwickeln, Eins mit dem Weiblichen Element.

Es ist kein Wunder, daß gerade in dieser Zeit, in der auch die unmenschliche Inquisition ihre hässlichen Arme ausstreckte, die christlich codierte Gralsgeschichte vom Verlust des heiligen Grals berichtet. In dieser Zeit ist auch noch der letzte Rest von weiblicher Energie mit Folter und Feuer ausgetrieben worden. Und so war auch der Bewusstseinszustand eines Ritters in ausgesprochener Schieflage. Kein Wunder, daß da auch das Erkenntnisvermögen und der Bewusstseinszustand des „Königs“ in gleicher Weise zum Ausdruck kommt. Imperium und Religion habe diese Schieflage weidlich ausgenutzt – und auch wir leiden noch arg an den Spätfolgen.

Mit dem Islam importieren wir diese Problematik auf’s neue. Wohl bekomm’s.

Aus ganzheitlicher Sicht sind Natur und Gral Symbole des ewigen Lebens. In den Bildern der Gralslegende ist es der Kessel, der aus dem Diesseits gespeist wird und der Kessel, in dem die Toten wiedererweckt werden. Es ist der vollkommene Kreislauf des Lebens, der alles erschafft und in den alles zurückkehrt, um erneut geboren zu werden – eben der weiblich-göttliche Aspekt als Zyklus von Geburt, Leben und Tod.

Ist man erst einmal in die Erkenntnis der Geheimnisse des Grals eingestiegen, hat man die Schwelle zum „Wissen“ überschritten. Aber auch das ist kein endlicher „Reifegrad“, der Gralsritter sucht und findet stets neue Herausforderungen und Erkenntnisse. Sie bringen dem würdigen, vorwärtsdrängenden Ritter stets neue Erkenntnisse und Erfüllung. Und so, sagt man, verleiht der Gral ewige Jugend, erneuert stets die Kraft des Ritters und spendet Speisen in jeder gewünschten Fülle…..

Der Gral – das versteckte religiöse Zentralgeheimnis 

In Wolfram von Eschenbachs Parzival-Dichtung ist der heilige Gral Träger eines religiösen Zentralgeheimnisses. Parzival der Gralssucher will mit dessen Ergründung den kranken König Amfortas retten. Er will den königlichen Menschen (Zahlenmystik die 5) zu der seiner Natur (Zahlenmystik die 4) gemäßen Vollkommenheit (Zahlenmystik die 1) bringen.

Inwiefern das Geheimnis des Grals mit der Symbolik der Kreuzigung und dem Zahlengesetz »1 = 4« identisch ist, entnehmen wir – wenn wir die Symbolik einmal durchschaut haben – dem Text Eschenbachs sehr deutlich. An entscheidender Stelle, als Parzival vor der Pforte der Gralsburg steht, werden ihm zwei Fragen gestellt: „Wem dient der Gral? Was ist sein Geheimnis?“ Auf die erste Frage antwortet er: „Dir, König.“ Auf die zweite Frage, „Du und Dein Land, Ihr seid eines!“

Die erste Frage überprüft das Wissen, ob der Suchende sich darüber im klaren ist, dass alles unter der Macht der Einheit (König) steht. Die zweite Frage wird diesbezüglich konkreter und fragt die auf die konkrete Form (4) bezogene Konsequenz ab. Die zweite Frage „Was ist sein Geheimnis?“ und deren richtige Antwort „Du und Dein Land, Ihr seid Eins!“ setzt das Gesetz »1 = 4« unmittelbar und sichtbar ins Bild.

Der König, die Einheit (1), und das Land, das Konkrete (4), sind untrennbar. Sie sind eines. Einheit (1) gleich Vielheit (4), Gott (1) gleich Schöpfung (4) oder Vollkommenheit (1) gleich scheinbarer Gebrochenheit (4) sind die unterschiedlichen Ausdrucksweisen ein und der gleichen Weisheit. Einmal in deren Besitz gelangt überwindet der Wissende die Angst vor Krankheit und Tod und wird dadurch in einer neuen geistigen Ebene wiedergeboren.

Ich Bin - Kreuz
Ich Bin – Kreuz

Das Ziel einer Gralssuche ist das Erkennen und Begreifen einer Urformel, die der weniger lyrisch begabte, rationale und wissenschaftliche Geist in den zwei Zahlen »1« und »4« und ihrem Zusammenhang erkennen kann. Diese abstrakte Art der Zusammenfassung hat einen Vorteil. Sie löst sich in der Art der Mathematik von den konkreten, dinggebunden und immer unvollkommenen Bildern – wie dies beispielsweise das vom Grals ist – und dringt zu den hinter ihr stehenden Archetypen vor. Das ist deshalb wichtig, weil alles auf dieser Welt polar ist und nichts außerhalb der Polarität existieren kann. Jede Darstellung der an sich vollkommenen Weisheit ist deshalb stets eine „geschlechtliche“, zu der es immer eine gegenpolare, „gegengeschlechtliche“ gibt, die zum gleichen Ziele führt. Wer zur Abstraktion fähig ist, besitzt potentiell die Fähigkeit, dem tödlichen Streit mit seinem Gegenpol zu entkommen. Er begreift, dass er nur mit dem Gegenpolaren zusammen ein größeres Ganzes bilden kann. Ohne die ganzheitliche, gegengeschlechtliche Sichtweise bliebe er immer unvollständig.   http://zahlen.com/

In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß Polarität und Dualität zwei ganz verschiedene Dinge sind, die sehr oft mit fürchterlichen Folgen verwechselt werden. Dualität bedeutet: eine Zweiheit bildend, in voneinander unabhängiger Gegensätzlichkeit. Im philosophisch-religiösen Bereich ist es die Lehre von zwei unabhängigen ursprünglichen Prinzipien im Weltgeschehen: Gott-Welt, Leib-Seele, Christ-Antichrist usw. Im Unterschied hierzu sind Polaritäten nie voneinander unabhängig.

Die Lanze – die notwendige, polare Ergänzung zum Gral  

Dem Gesetz der Polarität folgend muss auch der heilige Gral – der in Wolfram von Eschenbachs Parzival, ein Symbol der Ganzheit und Vollkommenheit ist – einen gegengeschlechtlichen Pol haben, der ebenso die Vollkommenheit vertritt wie der Gral selbst. Der heilige Gral bedeutet das »Empfangen« der Erlösung. Das Gefäß symbolisiert somit den „weiblichen Genre“ der Erlösung, dem zwangsläufig ein zu ihm polarer, männlicher gegenübersteht. Jener wird symbolisiert durch einen aktiven, spaltenden Vorgang. Symbolisch wäre das ein Schwert, ein Spieß oder ein Nagel. Gefäß (weiblich) und Schwert (männlich) erst ergänzen sich symbolisch wie Schraube und Mutter es für den Techniker tun. Erst in ihrer Verbindung werden sie ihrer wahren Funktion zugeführt. So finden wir in der Gralslegende den symbolischen Gegenpol zum Gral konkret im Speer des römischen Kriegsknechtes, der die Seite des gekreuzigten Christus trifft und die Wasser und Blut spendende Wunde verursacht.

Was hat das jetzt mit König Arthur zu tun?

König Arthur wurde erzogen und ausgebildet von Merlin. Auch die Tafelrunde sei eine Erfindung Merlins, sagt man. Mit einer runden Tafel hält man Abstand von Hierarchie und begünstigt die Entwicklung eines Gruppenwesens, das dann durch den Heilgen Gral geeint ein gemeinsames Ziel erfährt. Man könnte Merlin durchaus als letzten großen Exponenten des Inselkeltentums betrachten, der das gesammelte ganzheitlich-spirituelle und technisch-organisatorische Wissen des vorchristlichen Keltentums noch einmal zur Anwendung brachte. Das polar-ganzheitliche Weltbild war den alten keltischen Druiden durchaus bekannt. Um es für Nicht-Eingeweihte attraktiv zu gestalten, danach zu streben, wurde die „Gralssuche“ als „Fortbildungsmaßnahme“ für Arthurs Ritter verordnet. Arthur selbst war offensichtlich durch Merlin schon sehr weitgehend mit der Sache vertraut und hat darauf basierend sein zunächst recht geschundenes Reich neu und erfolgreich restrukturiert und auch eine effektive Verteidigung organisiert. Im Zuge von Entwicklung und Ausbau, grausigen Schlachten und hässlichen Intrigen ist aber wohl die zunächst durchaus spürbare Wirkung der „Gralssuche“ wieder verlorengegangen, mit dem Abtreten Arthurs war dann auch keine politische Kraft mehr hinter die Idee zu bringen.

Was hat uns der „Heilige Gral“ heute noch zu sagen?

Die Faszination der Gralssuche hat offensichtlich auch heute noch nicht ihren Reiz eingebüßt, wenn auch auf Grund materialistischer dualistischer Tendenzen immer noch nach einen Kelch, Kessel oder einer Schale gesucht wird, die entsprechend wundertätig sein sollte.

Das wird natürlich nichts. Aber unsere spirituell-organisatorische Situation ist offensichtlich nicht so viel anders, als zur Zeit Arthurs. Die „Buchreligionen“, also das Judentum, das Christetum und der Islam versuchen immer noch, uns ihr einseitig patriarchalisches Weltbild von einem richtig männlichen Gott aufzuzwingen, die „Gläubigen“ verachten immer noch die ganze weibliche Welt, betrachten Frauen immer noch als Handelsware und persönlich im Besitz befindliche Leibeigene. Tatsächlich ist es noch viel schlimmer, aber das möchte ich hier nicht auswalzen.

Die Zeit der Aufklärung – nicht die sexuelle Aufklärung! – hat uns hier in Mitteleuropa etwas Befreiung gebracht, von diesen Zwängen und der macht der Religion – aber auch die Christlichen Religionen haben nicht einen Satz ihrer „Heiligen Schriften“ zumindest den allgemeinen Menschenrechten angepasst, von Kompatibilität mit Grundgsetz oder Verfassung kann gar keine Rede sein.

Wir sollten uns also wieder auf den Weg machen, den Gral für uns und die Menschheit wieder zu finden und auch wieder in seine Wirkung zu bringen. Und wir haben das Glück, es auch – noch – ganz offiziell und nun auch mit wissenschaftlichen Mitteln tun zu dürfen.

Wenn man sich einfach mal so umsieht, dann sieht man sehr, sehr deutlich, daß der Mangel an weiblicher Göttlichkeit gravierend ist……

Tanz des Geistes mit der Materie
Tanz des Geistes mit der Materie

Das Buch
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Jetzt im Handel!

Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: TWENTYSIX
Auflage: 1 (20. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3740728027
ISBN-13: 978-3740728021

E-Book: ISBN 9783740793203

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Ostern – wie es dazu kam…..

OSTERN – DER HISTORISCHE HINTERGRUND

Ostern ist traditionell ein naturreligiös-ganzheitlich gedachtes Fest, es ist seit Urzeiten ein Fest des Wiedererwachens der Natur und der ausgelassenen Feier der Fruchtbarkeit derselben – auf allen Ebenen. Diese Energie wollte man natürlich für’s Römisch-Katholische auch nutzen und erfand dafür die Geschichte mit der Auferstehung.

Psychoanalysenhase
Psychoanalysenhase: Ja, er hat Identitätsprobleme…..

Historisch gesehen ist die Tatsache einer Kreuzigung des „historischen Jesus“ eher unwahrscheinlich. Es läßt sich einiges rekonstruieren, wenn man nicht nur katholische Informationen auswertet, sondern auch andere, die natürlich selbstredend viele Jahrhunderte lang als „ketzerisch“ nicht mal mehr ans Tageslicht kamen. Der historische Jesus, also der eigentliche „Erfinder“ der „Lehre Jesu“, lebte wohl deutlich früher als der mythische Jesus und hatte auch ein anders Verhältnis zu „Maria“ (Miriam) als es die offizielle kirchliche Darstellung verbreitet.

Er war auch nicht Zimmermann von Beruf, denn er war als Angehöriger der Herrscherfamilie sogar steuerbezugsberechtigt. Siehe auch die Geschichte mit der Münze und dem Fisch. Trotzdem war es natürlich für die Juden eine unannehmbare Herausforderung, was ihnen dieser historische Jesus da um die Ohren schlug. Das führte dazu, daß sich Jesus mit Maria lieber zu einer „Forschungsreise“ absetzte – und zwar nach Südfrankreich, also Gallien, wo spirituell gesehen zu dieser Zeit die Druiden noch sehr aktiv waren. In Südfrankreich lassen sich heute noch viele Spuren finden, daß diese Geschichte nicht nur wieder eine „Erfindung“ ist, sondern eher der Wahrheit nahekommt, als die kirchlich offizielle Story. Wer Augen hat zum sehen…….

Miriam war Jüdin von Geburt. Sie war wie das Johannesevangelium vermeldet die Schwester des „Eingeweihten“ als welchen wir den Judas Thomas betrachten können und hatte ein sehr eigenes Verhältnis zu Jesus „Maria hat das bessere Teil erwählt, das soll nicht von ihr genommen werden“ sagt der Meister von ihr. Da das Evangelium des Johannes aber mindestens hundert Jahre nach diesen Vorgängen, wahrscheinlich noch später geschrieben wurde, muss die Bedeutung dieser Frau phänomenal gewesen sein und weit über ihren Geburtskreis hinaus gereicht haben.

In die Kreuzigungsgeschichte, mit der eine andere Biographie in die des historischen Jesus hinein geschnitten wurde, wird gleichwohl diese Miriam als Liebende hinein montiert – womit der Erinnerung an die Tatsache Rechnung getragen wird, dass Miriam vielleicht die erste Ehefrau, auf jeden Fall aber geistig die Frau an Jesus‘ Seite gewesen ist. Miriam wurde aufgrund ihrer geistigen Nähe zum Meister wohl nicht nur von Simon angefeindet, während Salome als „Schülerin“ wie sie selbst sich in den Verborgenen Worten nennt, wohl von den übrigen Gefährten Jesus als ihresgleichen angenommen worden ist. Die Tatsache, dass sie eine Prinzessin war wird ein Übriges dazu getan haben, während Miriam ja nur die Tochter eines „Gutsbesitzers“ aus Bethanien bei Jerusalem war. Hinzu kommt, dass Jesus selbst einen Unterschied zwischen Miriam und seinen Schülern machte, den sie ihm ihrerseits sicher übel genommen haben, während er Salome auf einer Ebene mit ihnen sah.

Ob beide Frauen den Jesus auf seiner „Studienreise“ nach dem heutigen Frankreich die eigentlich eine Flucht war, begleitet haben, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass Miriam ihn begleitet haben muss, denn darauf, was sich seit ihrem Eintreffen in Marseille im eben erst sich romanisierenden Gallien durch ihren Einfluss begab, gründet die Tatsache, daß „Miriam von Magdala“ oder Marie Madeleine selbst den Katholiken als „Notre Dame“ die prominenteste Heilige dieser Gegend ist. Teilweise verschmilzt sie möglicherweise mit dieser zu einer im Nachhinein einzigen Erscheinung. Dabei stellt Notre Dame – unsere Dame – eine noch ältere mythologische Schicht dar, mit der Miriam hier und da verschmolz: in ihr begegnet uns die „Große Mutter“ aller Urreligionen und so auch der Kelten.

So hat sie ihre „Lehre“ dann auch verbreitet – getreu der Lehre Jesu – aber weiter gefasst als er damals es zu fassen für nötig hielt. Denn die Frage: Freiheit – und was jetzt – stellt sich auf dem Wege der Miriam gar nicht erst. Damit wiederum kam sie den keltischen Ideen, die ziemlich unverändert im Inneren Galliens lebendig waren, natürlich entgegen, die „Anderswelt“ der Druiden begegnete ihrem Wissen über die „Dinge jenseits der Schulweisheit“ und einer lernte vom andern.

….und hier noch eine fundierte Herleitung:

http://www.keltoi.ch/ostern.html

Deutschland auferstanden?

Die neuen Verwaltungsstrukturen sind funktionalen Organisationsstrukturen von gleichberechtigten Bürgern mit ihren jeweiligen Kompetenzen. Politische Parteien haben Vereinsstatus und bekommen keine staatliche Förderung. Die Finanzierung ist offenzulegen. Die Regierung hat die Macht – in der Verfassung verankert – über das Geld im Staate. Die Banken müssen sich dieses Geld gefälligst beim Staat besorgen, gegen eine kleine Gebühr, versteht sich…. Darüber hinaus gibt es keine Zins- und Spekulationswirtschaft mehr und ein bedingungsloses Grundeinkommen wird eingeführt.

Regionalwirtschaft, Bio-Aktivitäten, alternativen Gemeinschaften und Genossenschaften und betreiben Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung über die Zusammenhänge von Politik, Wirtschaft und Kapital aufzuklären. Eine gemeinnützige Gesellschaft wird entwickelt und aufgebaut. Hierarchische Strukturen werden abgebaut und durch direkt demokratische Systeme ersetzt. Der neue Staat ist eine direkt demokratische Räterepublik mit eigener Finanzhoheit und einem zins- und spekulationsfreien Wirtschaftssystem. Auf dieser Grundlage läßt sich auch stabil wirtschaften. Die Räterepublik ist ein politisches System, bei dem die Herrschaft von der Bevölkerung über direkt gewählte Räte ausgeübt wird. Sie wird auch als „Rätedemokratie“ bezeichnet. Dazu braucht man keine EU. „Wir“ müssen uns erst mal wirklich selbständig machen, mit einer neuen Verfassung (!), die das provisorische Grundgesetz ablösen muß, dann erst kann man eine politisch und wirtschaftlich stabile Europäische Gemeinschaft drauf aufbauen!

https://merlins-blog.de/neue-verfassung-fuer-deutschland

Die Keimzelle des Staates ist die Familie. Diese wird geschützt und gefördert. Darüber hinaus geht es im Zusammenwirken der Geschlechter als Mann uns Frau um eine Energiequelle, die uns so viel Kraft liefert, daß wir nicht nur überleben, sondern in der Lage sind, ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen und zu stabilisieren. Mann und Frau sind in der Gesellschaft gleich gestellt – aber nicht gleich gemacht.

Die komplexe Polarität von Männlich-Weiblich bringt neues Leben in diese Welt. Aber nicht nur das. Sie ist der Königsweg zu unserer „inneren“ Kraftquelle. Wenn sich Sexualität auf die Spuren der Mystik macht, abseits von der unermüdlich bewertenden Aktivität des Verstandes, wird die Heiligkeit der Erotik offensichtlich und lädt dazu ein, sich durch liebevolle Ekstase in die höchsten Höhen der spirituellen Erfahrung und mystischen Einheit, der Verschmelzung mit unserem göttlichen Urgrund tragen zu lassen!

Ich Bin - Kreuz
Ich Bin – Kreuz

Der bildungspolitische Rahmen wurde weit über das duale schwarz-weiß-Denken hin zum ganzheitlichen Denken erweitert, denn es ist nicht möglich ist, das Zwangskorsett „dieses Systems der Dinge“ zu sprengen, ohne ein grundlegend neues „Denksystem“ zu installieren. Es ist das ganzheitlich non-duale Denken. Es ist nicht ganz neu, vor mehr als 2000 Jahren war es das zugrundeliegende Denksystem von Buddha, LaoTse, den keltischen Druiden, den vedischen Schriften, den nordamerikanischen Indianern und auch der ägyptischen Theologie, aus der auch Jesus hervorgegangen ist.

Die „Heiligen Schriften“ und zugehörige Ausführungsbestimmungen der Religionen und sonstiger Glaubensgemeinschaften wurden auf ihre Verfassungsmässigkeit und ihre Kompatibilität mit den Menschenrechten überprüft. Die meisten Religionen sind deshalb als verfassungsfeindliche Organisationen eingestuft worden. Wollen sie weiterhin als Religionsgemeinschaft wirken, müssen sie ihre Schriften an die geltende Rechtslage und die Menschenrechte anpassen.

Über die Hintergründe Das verbotene Wissen der Kelten

Taschenbuch: 296 Seiten Verlag: TWENTYSIX Auflage: 1 (20. Februar 2017) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3740728027 ISBN-13: 978-3740728021

auch als E-Book: ISBN 9783740793203

https://www.booklooker.de/app/detail.php?id=A02h0acA01ZZQ&pid=76312&t=mf47wstfmc85hehf

https://ssl.thalia.de/shop/home/suche /;jsessionid=f8200e6d3f8144389ebbdef45969eebf.tc5pc?sq=Das+verbotene+Wissen+der+Kelten&sswg=ANY&timestamp=1489255613494

Das verbotene Wissen der Kelten II

https://www.twentysix.de/shop/das-verbotene-wissen-der-kelten-ii-m-w-merlin-9783740764449