Ist es wirklich so absurd, diese Erde im Sinne ihres „Erfinders“, im Sinne der positiven und gegenseitigen Weiterentwicklung des Lebens zu bewohnen und zu bewirtschaften? Wird es nicht gerade in unserer Zeit zunehmend zu einer Überlebensfrage, den Bann des Mammon zu brechen?
Basismodell für das neue Zusammenleben ist das Gruppenwesen, eng verwandt mit dem „Clan“. Dieses Modell bietet eine klare Regelung von Besitzverhältnissen, die Möglichkeit gemeinsamer oder eigenständiger Geschäftstätigkeit nach außen wie auch weitgehend demokratische Entscheidungsfindung im Innenverhältnis. https://merlins-blog.de/gruppenwesen-statt-hierarchie
Eingebettet in eine ländlich strukturierte Umgebung könnte das aussehen wie heute ein modernes Dorf mit zusätzlichen gemeinschaftlich nutzbaren Räumlichkeiten bzw. Gebäuden und eingebundenen Gewerbebetrieben. Der Unterschied liegt nicht im äußerlich sichtbaren. Er ergibt sich aus den Besitz- und Beteiligungsverhältnissen. http://www.sonnendorf-rettenbach.de/4.html

Man könnte dieses Dorf als eine Firma betrachten, die von den Bewohnern als Anteilseignern gemeinsam betrieben wird. Das bedeutet, daß die Dorfwirtschaft nicht vom Wirt auf eigene Rechnung betrieben wird, sondern der Wirt Anteilseigner und Geschäftsführer eben dieser Wirtschaft (z. B. in Form einer Genossenschaft) ist. Das Gebäude selbst wiederum wird von der Immobiliengesellschaft verwaltet. Alle Dorfbewohner, die Vollmitglieder des Genossenschaftsverbands.
Grundlage des Lebensunterhaltes der Mitglieder ist die eigene Landwirtschaft wie auch sonstige gegenseitige Eigenleistungen in der Gemeinde. Niemand darf sich in „Arbeitslosigkeit“ verstecken, niemand braucht an Arbeitslosigkeit zu verzweifeln. Die Immobiliengesellschaft verwaltet die Gemeindeanlagen. Soziale Dienste wie Putzen, Kochen, Gartenarbeit, Kranken- und Altenpflege etc. werden von den Bewohnern selbst durchgeführt, ggf. im Rotationsverfahren.
Der durch Tätigkeit innerhalb wie außerhalb des Genossenschaft erwirtschaftete Einkommensüberschuß wird der Genossenschaft zinslos zur Verfügung gestellt. Die Genossenschaft betreibt mit dem eingezahlten Privatkapital eine Art Ausgleichskasse. Für gemeinschaftlich beschlossene Unternehmungen der Mitglieder stellt diese Ausgleichskasse Gemeinschaftskapital ebenfalls zinslos zur Verfügung. Außerhalb der Gemeinde beschäftigte Mitglieder beteiligen sich mit einem monatlich abzuführenden Betrag an den Betriebsaufwendungen. Das durch das gemeinschaftliche Leben, Wohnen und Arbeiten eingesparte Kapital sollte dem Genossenschaftsverband für gemeinschaftliche bzw. auch gemeinnützige Projekte zur Verfügung gestellt werden. Entsprechende Regeln hierzu müßten gemeinsam von den Gründungsmitgliedern im Rahmen der Satzung ausgearbeitet werden.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Es geht nicht darum, ganz neue Gesellschaftsformen zu entwickeln. Es geht darum, die Führungsgröße für das Gesellschafts-System zu ändern, ja richtiggehend umzudrehen, die Prioritäten neu zu setzen:
Nicht
1. Macht und Profit
2. Absicherung von Macht und Profit
3. Kontrolle durch strikt hierarchische Organisation
4. Wirtschaftliche Interessen
5. Bedürfnisse der Menschen und der Schöpfung insgesamt
sondern:
1. Bedürfnisse der Menschen und der Schöpfung insgesamt
2. Organisation entsprechend dieser Bedürfnisse
3. Wirtschaftliche Interessen
4. Machtausübung gemäß 1 und 2
5. Freiwillige Selbstkontrolle
Also kein neues System, sondern Umorientierung des vorhandenen Systems auf ein anderes Wertesystem. Das ist es, was z.B. Jesus mit dem „Reich Gottes“ betitelt hat. Und genau das ist es, was das derzeitige System der Dinge mit aller Macht zu verhindern sucht.
Und: Es ist nur von beschränktem Nutzen, wenn man sich sozusagen „privat“ umorientiert. Die „Sachzwänge“ beschränken eine Wirksamkeit nach außen dramatisch, weil – wie im Vorigen beschrieben – die beiden Wertesysteme absolut nicht untereinander verträglich sind. Und um es noch einmal deutlich zu sagen: Ein aufgewachter Mensch ist in unserem kapitalistischen System bestenfalls ein gutmütiger Trottel.
Diese beiden Systeme können nur über genau definierte Schnittstellen miteinander existieren, denn im Grunde ihres Wesens sind sie nun einmal nicht nur total gegensätzlich, sondern befinden sich in einer Auseinandersetzung, die sich am treffendsten als „Kalter Krieg“ bezeichnen läßt. Diese Auseinandersetzung ist jedoch wesentlich elementarer als die Auseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Sie ist nicht bloß inszeniert, sie ist wesentlich realer, als sich die Meisten vorstellen können. Noch würde unser politisch/wirtschaftliches System, wie es im Grundgesetz festgelegt ist, eine Koexistenz, ja sogar ein Ringen um die politische Vorherrschaft decken. Wenn die internationalen „Kartelle“, die im Hintergrund ihre Fäden schon global ausgespannt haben, ihre Macht festzementiert haben, wird es immer schwieriger werden, sich auszukoppeln und tatsächliche Unabhängigkeit von deren Machenschaften zu erlangen.
Leider ist sich die Partei der „Gläubigen“ in den allermeisten Fällen über die tatsächliche Situation nicht einmal ansatzweise im Klaren. Zugegeben, „Dieses System der Dinge“ gibt sich mit großem Erfolg alle erdenkliche Mühe, den Zugang zu einem ganzheitlichen Bewußtsein und den spielverderberischen Folgen dieser Erkenntnis zu verhindern.
Bei der Umsetzung eines solchen Konzeptes besteht die große Gefahr, erneut in die Korruptionsfalle zu tappen. Eine noch viel größere Gefahr sind Einflußagenten, die in ein solches Projekt eingeschleust werden und versuchen, aktiv den neuen Ansatz zu torpedieren. (Wie bei bzw. nach Martin Luther oder zuletzt den „Grünen“ ist das immer wieder gelungen!) Eines aber ist ganz sicher: Die Anhänger des Mammon schrecken vor absolut gar nichts zurück, wenn es um die Macht geht!
Weiterführende Literatur: